Water Edition Strong Viking

Leinen Los in Wächtersbach
Was macht man Samstags, wenn man mal keinen Lehrgang hat, faul in der Ecke liegen könnte und das Leben genießen soll? Genau. Man packt die Familie ins Auto und fährt an einen Badesee.
Am besten etwas weiter weg, damit die kleinen Arbeitsbescherer von der Maloche nicht hinterherkommen (aus Angst an der Kante der Welt hinunter zu fallen). Und wie es der Beelzebub wollte war ausgerechnet und zufällig an dem See an dem wir uns niederlassen wollten genau heute ein Strong Viking Run für den wir Tickets hatten.
Zufälle gibt es…naja. Vor Ort trafen wir auf Ulla, wie letztes Jahr sollte es zusammen an den Start gehen, die hatte mit ihrem Jonas und Lisa noch zwei weitere Leute am Start, die sich den Herausforderungen (in diesem Fall mit Bravour) entgegen stellten. Tja, dann noch ein Tip für den geneigten Leser.
Falls man auf die glorreiche Idee kommt sich selbst beim Training zu zerlegen (so in etwa wie Ewelina und ich) sollte man den folgenden Muskelkater mit Inkubations- und Abklingzeit in die Planungen mit einfließen lassen. Ansonsten ergibt sich gerade bei einer schwergängigen Strecke wie der in Wächtersbach ein lustiges Potpurri an Gefühls- und Gesichtskirmes.
Um es deutlicher zu formulieren: empirisch können wir jetzt nachweisen dass Wall-Balls und Kniebeugen jeweils jenseits der 200er Marke deutlichen Einfluss auf die Nutzung vulgärer Begriffe haben, sollte in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang ein OCR-Lauf stattfinden.
Paart man das mit Verpflegungsstationen an denen das Wasser schmeckt wie Rheinwasser vor 30 Jahren erübrigt sich die Frage nach aufkommenden Glücksgefühlen.
Warum also lächeln wir?
Natürlich kann es ein falsch interpretiertes Verziehen des Gesichtes sein. Aber wir waren tatsächlich auch happy. Zum einen weil wir wieder neue, sehr sympathische Menschen kennenlernen konnten. Lisa und Jonas zum Beispiel. Oder die Dame, die grade aus Australien kam und Schmerzen hatte- es aber mit Humor nahm. Nicole haben wir mal wieder getroffen. Michael natürlich nicht…es soll nicht sein, glaube ich.
Aber auch, weil es neue Hindernisse gab. Ice Axe war irgendwie blöd platziert, und überhaupt, die Griffe…ach was soll: Ich habs verkackt. Aber die Idee ist cool, das zählt. Tree Hug fand ich enttäuschend langweilig, das dritte dagegen hat richtig Spaß gemacht – da hab ich den Namen vergessen. Und dann war da noch mein kleiner Nachwuchssportler Adrian, Mr. Selbstkritik. Während Ewelina und ich vor stolz platzen, mäkelt er an sich rum.


Ich denke aber an Flying Ragnar mit 2-3 cm zu tief gegriffen zu scheitern ist in seinem Alter absolut ok. Dafür hatte er ein Strahlen in den Augen, als er auf die Mud-Mile durfte. Des einen Freud, des andren Leid: Papa musste ja mit. Also nach den 19 nochmal die 7. Wir erinnern uns an das Training, oder?
Tja, mein Körper erinnerte sich auch. Sehr intensiv. Während also Ewelina im Zielbereich Photos machte, wurde der Kadaver über die Strecke gehievt.


Was bleibt? Mein 40. Viking. Langsam werde ich dann doch etwas müde. Die Events sind nach wie vor geil, aber irgendwas sagt mir, dass ich wieder nach Polen soll.
Weniger laufen, mehr schöne Hindernisse.
Patrick und Ewelina