Piraten auf der Wakenitz

Der Wecker klingelte für eine Gruppe Piraten & Friends früh am vergangenen Sonntag. Endlich mal wieder. Endlich mal wieder Wettkampfstimmung, endlich mal wieder Aufregung und Vorfreude auf ein bevorstehendes Event.

Der Wakenitzman: Ein ca. 14 km langes Schwimmen beginnend am Ratzeburger See durch den Amazonas des Nordens bis nach Lübeck. Wir hatten uns für die 4er Staffel entschieden, sodass die Strecke in 2,6-4,3-2,3-4,6 km lange Teilstücke unterteilt war.

Abfahrt 6:00 Uhr morgens in Delingsdorf, hinein in einen wunderschönenSonnenaufgang, in Richtung Rothenhusen

Mit an Board unsere 2 Paddler, Suse und Todde, die uns während des Schwimmens ständig zur Seite sein werden und noch nicht so genau wissen, was überhaupt auf sie zukommt. Weiterhin die 2 Holländer, William und Johan, die ja viel Wasser gewöhnt sind und daher für die beiden langen Abschnitte eingeteilt wurden. Um das Ganze noch etwas internationaler zu machen haben wir mit Klaudiusz, alias Skippy, auch polnische Unterstützung dabei. Und wenn es darum geht, etwas gemeinsam zu unternehmen, bin ich natürlich mit dabei.

Aufgrund von Corona ist in diesem Jahr alles etwas komplizierter, zumindest erschien uns dies in der Vorbereitung so. Getrennter Check-In für Paddler und Schwimmer, nur allein in die Check-In- und Wechsel-Zone, zugewiesene Zeiten, alles mit Maske usw…. Im praktischen Ablauf war dann aber alles ganz einfach.

Nachdem wir pünktlich um 7:00 Uhr das geliehene Kanu in Empfang genommen haben, hieß es etwas Warten. Der Blick über die noch vernebelte Wakenitz war toll, klares und ruhiges Wasser gaben allen ein gutes Gefühl.

Für mich, als Starterin ging es kurz nach 8:00 Uhr zum Check-In und von dort direkt in den Schwimmer-Sammel-Bereich. 8:30 Uhr ein kurzes Briefing, dann auch schon mit 17 weiteren Staffelschwimmern ins 17° kalte Wasser. Mist: ich hatte vergessen meinen Ehering abzunehmen und hatte Angst, diesen beim Schwimmen zu verlieren. Zum Glück erklärte sich Heinz, vom Orga-Team, bereit diesen in seinem Portemonnaie zu hüten und ihn mir im Zielbereich wiederzugeben.

8:45 Uhr Start! Gerangel und Gedränge im Wasser, was haben die bloß vor, die Strecke ist doch sooo lang. Ich dachte mir: in der Ruhe liegt die Kraft und habe sie erstmal ziehen lassen. Die nächste Herausforderung bestand nach ca. 200 m darin, mein Begleitkanu zu finden, aber auch das hat geklappt. Dann hieß es sortieren: die schnellen Starter vielen wieder zurück, ich konnte Plätze gutmachen und einen hatte dann viel Platz und Ruhe, um mich Zug um Zug durch das klare Wasser zu schieben.

Nach 2,6 km der Wechsel auf William, unserem schnellsten Schwimmer im Team. Suse und Todde hatten sich erstaunlich gut mit dem Kanu angefreundet, es gab keine Ehekrieg im Boot und es blieb Zeit für Foto´s und Verpflegung der Schwimmer. Erstaunlich schnell war Holländer 1 nach 4,3 km am Wechselpunkt und konnte an Skippy übergeben.
Leider wurde das Wasser in diesem Abschnitt immer krautiger und war teilweise mit einem grünen Teppich aus „Entengrütze“ überdeckt, aber Skippy hat sich durchgewühlt und konnte nach 2,3 km an Holländer 2, Johan, übergeben.

Für Johan war es ein Überraschungspaket. Zum Einen ist er noch nie eine so lange Strecke geschwommen und zum Anderen hatte die Schwimmform in diesem Jahr stark gelitten. Wir machten uns mit dem Auto auf den Weg nach Lübeck, um ihn im Ziel, soweit erlaubt, in Empfang nehmen zu können. Deutlich früher als geplant, kam die Standortmeldung von Todde, die gerade einmal noch 600 m bis zum Ziel andeutete.
Dann nach 4:26:27 war das Ziel erreicht. Damit landeten wir auf Platz 6 unter den 4-er Staffeln. Obwohl das Ergebnis für uns wirklich nebensächlich war, sind wir darauf megastolz.

Es war ein superschöner Tag, trotz der ganzen Bedingungen eine tolle Veranstaltung und auf jeden Fall wiederholenswert! Achja, und der Herr der Ringe hat tatsächlich auf meinen aufgepasst und mir diesen wieder zurückgegeben 😊.

LG, eure Claudia & Crew