Orbit BaWü mit Aron

Wenn man schonmal im Schwarzwald Urlaub macht, dann nimmt man den Orbit doch mit…

Plan 1: Ich wollte den Orbit ursprünglich am 9.8. auf der Rückreise nach Hamburg fahren, allerdings deutete die Wetterprognose auf über 30° C.
Plan 2: Ausweichtermin war schnell gefunden: 4.8., allerdings hatte ich nicht mit so viel Regen am Wochenanfang gerechnet, deshalb…
Plan 3: Neuer Termin 5.8. Gesagt, getan.

Wecker um 4:15 h (im Urlaub!!!), um 4:30 sass ich im Auto, 150 km bis zu meinem Startpunkt in Baiersbronn. Der Tag startete schonmal nicht perfekt: Etwas schlaftrunken im Dunkeln in der Baustelle die Autobahnauffahrt verpasst, dann in Baiersbronn eine gefühlte Ewigkeit nach einem Stellplatz für’s Auto gesucht. Irgendwann gefunden, Rad ausgepackt und zur Strecke.

6:30 h Start an Garmin und Wahoo gedrückt. Von Baiersbronn aus ging es Richtung Tonbach erstmal 400 hm aufwärts, was bei 6° C auch bitter nötig war. Herrlich, wenn die Wolke im Tal hängt, man durch sie durchfährt und irgendwann von oben auf die Wolke schaut.

Nach 20 km kurz vor der Ruhesteinstraße im Wald spannen beide Navis. Ich strandete in einer Baustelle (wohl für eine Liftanlage oder so), wurde von 2 Bauarbeitern „ertappt“, die mich aber über die Bautreppe Richtung Straße ließen. Ich bin dann zu Ruhestein-Schänke rüber und holte zu Orientierung die Komoot-App heraus. Keine Ahnung, was dort die GPS-Signal so gestört hat.

Im Anschluss folgte eine tolle Abfahrt ins noch schönere Münzbachtal. Es war immer noch recht frisch, aber der nächste Anstieg sorgte wieder für etwas Wärme. Alles gut fahrbar, so versuchte ich, auf den Anstiegen nicht allzuviel Druck zu machen, dafür in den Abfahrten und graden Strecken möglichst viel Schwung mitzunehmen.

Damit ich die Verpflegungen nicht wieder verpasse, hatte ich mit Wegpunkte und Tracks zusätzlich auf dem Garmin abgelegt. Nach etwa 100 km musste ich ca. 500 m zur ersten Tankstelle in Herrenberg. Belegtes Brötchen, Milch und natürlich Wasser nachgefüllt. 5 h war ich bis hier unterwegs und der Schnitt fiel durch die Pause auf etwas unter 20.

Frisch gestärkt weiter in Richtung Stuttgart. Aus dem Wald wurden zunehmend Felder. Nach Stuttgart hinein ging es erst über einen Radschnellweg, dann bergab. Kurz vor dem eigentlichen Startpunkt des Orbit dann eine Sperrung des Schwabtunnels, also Treppen hoch und drüber. Wie immer ist das Fahren in der Stadt beim Orbit nervig. Gerade in Großstädten mit vielen Ampeln. Die gefühlten 5 min Wartezeit an einer Bedarfsampel nutzte ich, um meine Haribo-Tüte etwas leichter zu machen.

Erstaunt war ich, wie viele (E-)Radfahrer um Stuttgart unterwegs sind. Besonders auf dem Weg aus der Stadt sind mir viele begegnet.

Das Terrain war raus wie rein ähnlich. Über Felder und Straßen erreichte ich den Süden von Herrenberg zum 2. Stopp auf dem Autohof. Wieder 500 m die Strecke verlassen. Diesmal nur Wasser und Spezi. Bis dahin 198 km in knapp 9:30 h, Schnitt etwas verbessert auf knapp unter 21. Noch 60 km und etwa 1000 hm waren übrig. Eine Zielzeit von unter 13 h schien machbar.

Bis km 220 lief es auch richtig gut, doch es ging ja auch wieder in den Schwarzwald. Wie weh tun eigentlichen 14 % Steigung nach 230 km?!?!?
Altheim hätte mir fast den Stecker gezogen. Irgendwo in den Feldern nochmal 15 %, zu viel für 40/36. Schieben ist auch mal schön.
Weiter quälen hoch nach Hallwangen und auch danach weiter hoch.

Endlich die letzte Spitze der Tour erreicht erstrahlte eine asphaltierte Serpentinen-Straße vor mir. Geil, nur noch mit Speed runter. Aber nix da: im Rausch verpasse ich den Abzweiger in den Rückeweg, also nochmal 100 m bergauf und dann die schlimmsten 2 km der gesamten Tour. Hier (und wirklich nur hier) wäre eine Federgabel super gewesen. Dass nichts vom Rad abgefallen ist, grenzte an ein Wunder.

Endlich wieder rüttelfreier Untergrund und auf die letzten 3 km entlang der Bahntrasse bis zum Startpunkt.
STOP, 12:15:48
Was für ein Ritt!

Alles in allem eine super fahrbare Strecke. Für mich angenehm hoher Asphalt-Anteil. Die Schwierigkeit liegt hier vor allem in den Höhenmetern.

Und als Belohnung ging es dann über die autofreie Ruhesteinstraße heim (ohne Beifahrer, dem dabei schlecht werden konnte).
Aron Kankel