Moni Moonrekers “Hammer”-Comeback

…ich kanns immer noch nich glauben ….brrr…kneift mir ma ins Holzbein ….*yippiiieeh*

Seit einem Jahr quäl ich mich mit den Folgen von meinem Heavy24 Sturz, bin mit brutalen Schmerzen Rad gefahren, hab mir Nerven abgeklemmt, ätzende Rehaübungen machen müssen, die NIX – aber auch GAAANIX gebracht haben, tägliche Schmerztherapie *nerv*, Alternativsport auf den ich NULL Bock hatte, einfach nur ALLES versuchen, um ein Ziel zu erreichen: Zurück auf mein Mountainbike – Long Distance Rennen im Schlamm und Dreck und dann fahr ich mein erstes Rennen gleich 14 Stunden solo in Radevormwald und brenn da eine Runde nach der anderen in den Boden als wär da nie was gewesen – WAHNSINN!!!

Eigentlich hatte ich so die Hose voll, dass ich das lieber im zweier Team fahren wollte, aber Ron war das zu hart, Stefan konnte nich….und dann kam der Spruch:”Moni, Du machst das schon!” Wieso eigentlich immer ich? *Scheisse*

Sven “Hammer” -Schreiber hatte geladen:
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Die Startplätze wurde per Bergsprint ausgefahren. Na super – ick freu mir – hatte mir erst vor 2 Wochen bei der Tour de Wendland bei so einer Nummer die Schulter verrissen und mir den Nerv so verklemmt, dass ich vor Schmerzen nicht einmal mehr schlafen konnte. Was nu? Kneifen ging nich…..also schlau mitmachen…
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Weil ich als Solofahrerin weder ganz vorn starten wollte – entweder wirste da plattgefahren von den 4èr und 6èr Teams oder von hinten überrollt – und ich mir die Beine bei so einer Nummer nicht gleich voll Laktat ballern wollte, hab ich taktiert: nur 80 % Fahrt voraus, direkte Konkurrenz im Blick und schön geblufft – ja, ich kann nix…glaubt das mal J…jedenfalls sah ich nicht so aus wie der da im Ziel:
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…haben die Piraten neben mir auch gemerkt: “Moni, das war aber nicht Vollgas…..”…..nöööö 😉 – und so landete ich auf Startplatz 79 – OPTIMAL: Erste Starterin Solo, die Konkurrenz im Blick, vorn kein Stau und hinten kein Gedrängel – Freiflug vom Marktplatz aus *yippiee*
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und Start:
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Die Stimmung war suuuper, auch in all den anderen Piratenteams . schön Euch ma kennenzulernen so ohne Fratzebook 😉
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Ich hab mein Bergzeitfahren dann nachgeholt. Solange es hell war – Gas – Runden unter 30 Minuten. Gleich richtig Stress machen bei der Konkurrenz, mitnehmen was geht in die Nacht, denn im Dunkeln ist mit Schnellfahren nix zu machen – zu schlechte Sichtverhältnisse. Was bis dahin in der Kiste nicht drin ist, fährt die Konkurrenz  auch im Dunkeln nicht rein, wenn man dann selber konstant weiter durchfährt und das war ab da mein Ziel. Vom Heavy24 weiß ich, dass ich so ein Tempo durchaus über 8 Stunden halten kann, zum Leidwesen der Konkurrenz – hier waren nur 4 Runden nötig …. Sven, fuhr fast jede Runde mit dem Ding da an mir vorbei:” Moni, Du fährst zu schnell, das hältst Du keine 14 Stunden durch!” Ja, Schnucki….ich weiß, was ich hier tue…warte ma ab 😉
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Ich fand, ich sah hier noch super aus:
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und in der Nacht hatte ich einen totalen Lauf…die Runden liefen wie vom Fließband. Zweimal Techniksupport von Stefan (Schaltung und Bremse) und einmal hat Sven mir einen Physiotherapeuten besorgt, der mich so dreckig wie ich war auf einem Biertisch mitten in der Wechselzone behandelt hat: Schulter *aua* und Beine. Danach war ich wie neu und hatte wieder richtig Spass.

Elvis hingegen war schon nach Runde 7 ziemlich platt – ich hatte da schon 11. Die Hitze und die Berge….ich muss aber auch sagen Essen und Trinken fielen mir auch immer schwerer. Wasserbauch und die Kekse klebten am Gaumen fest hmmm…
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Der Tobi war die ganze Zeit nur gut drauf, seine Autobatterie war schneller leer als seine – hab ihm dann am Morgen im Rennen mal schnell den Wagen überbrückt – soviel Zeit musste sein!
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In Ispingrade lief eine unglaubliche 14 Stunden Fan-Party – Leute, war das geil. Ohne Unterlass wurde da angefeuert: ” Das ist heldenhaft, die fährt und fährt – der Wahnsinn…” … Das verdient auch höchsten Respekt !!! Danke Euch J – ohne Euch wär das Rennen nur halb so geil gewesen – hab mich nach dem Schweineberg jedes Mal auf Euch gefreut.
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Schniechen quälte sich etwas durch sein erstes MTB-Rennen überhaupt, aber ich finde: prima gemacht….auch wenn er hier platt wie ne Schnecke aussieht:
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Unser Bergkönig mähte hingegen unermüdlich den Rasen auf der Alm:
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und sogar der Oberpirat Ronnie fuhr im REGEN ??? He did it – yeah!!!
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Und in Ispingrade wurde weiter abgeklatscht – trotz Heiserkeit und Müdigkeit:
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Um 8 Uhr, ich wurde auch langsam müde, klopften mir viele Teilnehmer beim Überholen auf die Schulter: “Respekt, Wahnsinn, was du hier leistest” ….hab das irgendwie gar nicht so begriffen. Irgendwann kam der Freund meiner Konkurrentin und meinte: “Respekt, die Jana schläft, kannst langsam machen”. Hab mir da das erste Mal die Ergebnisse in der Wechselzone angeschaut und festgestellt, dass ich 5 Runden Vorsprung hatte, mehr als 50 km und 2,5 h Fahrzeit – SIEG, obwohl noch 2 h zu fahren waren.

Bin dann in meine letzte Panorama-Abschlussrunde gegangen …. und sah immer noch gut aus…ungläubige Blicke im Fahrerlager: Die fährt immer noch…

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13:39 h Fahrzeit, 21 Runden – zwei wären noch drin gewesen, 241,5 km – in der Kategorie Herren Einzel bei 25 Startern ist das Rang 5 !!! Hab mich damit selbst völlig überrascht…weiß nicht wo es herkam – nur dass es mir leicht viel und unglaublich Spass gemacht hat. Wer das fahren kann, kann wieder alles auf dem Mountainbike fahren – vor Wochen war Radevormwald als Saisonhighlight fiktiv geplant, ich fuhr mit brutalen Schmerzen von Frankfurt nach Barcelona – das hier war völlig unerwartet – was für ein Comeback!

Und dann gab es das hier:
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Leadertrikot! Vor genau einem Jahr hatte ich so ein Ding im Krankenhaus an mit so lustigen kleinen grünen Sternchen drauf als “Leader der postoperativen Komplikationen” – echt krasser Vergleich! Das hier IST VIEL SCHÖNER – ICH FREU MICH RIESIG – Danke Radevormwald !!!!

Danke allen Piraten, die mich supportet haben – Danke Sven und Ron!

Moni Moonreker is back J