Handbike beim Berlin Marathon

Berlin 29.09.2019 Wind , Sprühregen , aber die Frisur hällt.
Heute sollte der Tag der Tage sein. Fünf Jahre absolute Abstinenz. Keine Rennen,wenig Sport , dafür viel Familie. Nachdem ich vor fünf Jahren Vater wurde, habe ich meine sportliche Karriere auf Eis gelegt, um mich ganz auf qmeine kleine Tochter zu konzentrieren. Das letzte Jahr verbrachte ich meist in den Trainings Katakomben Italiens. Jeden Tag mehrere Stunden Intervalle und Grundlagen Training kennzeichneten meinen Alltag. Kleinere Tests, die ich in diesem Jahr unternahm , stellten meine gute Motivation wirklich auf die Probe. Die Starts in Duisburg oder Heidelberg so wie bei den deutschen Meisterschaften, ließen mich wirklich an der Sinnhaftigkeit meiner Unternehmung zweifeln. Zwar konnte ich meine Zeiten leicht verbessern, aber die Zielvorgabe konnte ich nicht erreichen. Mein Trainer Ralf Lindschulden motivierte mich weiter zu machen. Gnadenlos trieb er mich weiter und verordnete mir unglaublich harte Trainingseinheiten.
Und dann war der Tag da!!!!
Berlin: das Renommierteste Rennen für HandBiker in Deutschland.
Ich reiste schon zwei Tage vorher an, um mich komplett in Ruhe auf das Rennen vorbereiten zu können. Bin die Strecke abgefahren. Habe mir alle wichtigen Punkte der Strecke notiert und eingeprägt. Ganz bewusst habe ich mich nicht darüber informiert welche Konkurrenz am Start ist.

Nichts sollte mich ablenken. Startsufstellung , pünktlicher Start 8uhr 59 min.

Ich konnte eine Lücke rechts in der Startaufstellung nutzen um direkt die zwei Startreihen vor mit hinter mir zu lassen . Fast frei Strecke nun für mich. Eine lange Gerade zur Siegessäule volles Tempo !!! Nun hieß es den Rhythmus finden. Hinter mir Michael , die folgende Zusammenarbeit funktionierte hervorragend . Kurz darauf konnten wir an eine und voraus fahrende Gruppe aufschließen. Nun lief das Rennen perfekt . Das Bike , mit dem ich sehr viele Test im Vorfeld unternahm , viele Einstellungen , Kurbellängen und Kassetten testete , funktionierte ohne Probleme . Die Zwischenzeit verhieß unerwartet eine Wahnsinns Zeit. Ich spürte zwar schon auf die erste Hälfte der Strecke , dass es gut läuft ,dennoch war nicht abzusehen, dass es so gut für mich enden sollte.
Die zweite Hälfte des Rennens konnte ich hoch motiviert das Tempo sogar noch etwas erhöhen. Leider wird sich die zuvor eine rote Gruppe vor uns auf, so dass ich nun das Rennen alleine mit Michael zu Ende bringen musste. Der Rhythmus stimmte.
Der Rest des Rennens ist schnell erzählt. Das Ziel kam Näher. Die Strecke wurde sehr schnell zum Ende des Zieles hin. Langsam wurde mir klar dass dies ein fantastisches Rennen war und die Zeit mit Sicherheit sehr gut sein musste..
Zieleinfahrt Brandenburger Tor. Zeit: 1:30:23, Weltrekord der Division H1
Ich Glaube es immer noch nicht!
Tom Viehl