Hagel am Berg: MTB Marathon in Bad Harzburg

Das Aprilwetter hat den Start zum Saisonauftag des Harzer MTB Cup in Bad Harzburg nicht leicht gemacht. Was ziehe ich am besten an? Unten im Tal kam zwischen den Wolken die Sonne raus. Da viel Climbing mit 1000 Höhenmetern auf dem Menü stand und mir beim Warmfahren schon warm wurde flogen die Beinlinge und die Winterjacke doch noch ab. Bloß nicht im Rennen überhitzen war meine Idee. Am Start sagte der Sprecher dann es gäbe eine gute (Kein Schnee) und eine schlechte Nachricht (es wird Regen geben). Na toll! Kurz danach der Startpfiff und ab ging es für mich zum ersten mal auf die noch unbekannte Strecke. Vielleicht gut so, denn es geht erstmal eine halbe Stunde nur bergauf. Leider hatte es nachts reichlich geregnet. So kamen zu den knackigen Anstiegen auf schmalen Trails auch noch Gripprobleme und ich landete hinter einer Gruppe, die erstmal vom Rad runter ging und schob. Da kaum an vorbeikommen zu denken war schob ich auch.
Der Kurs in Bad Harzburg ist im Prinzip ein Berg. Erst geht es ewig hoch und dann mit Trails und Waldautobahnen wieder runter. Weiter oben empfing mich der Harz mit Schlamm und Morast, wo eigentlich jede Linie die falsche zu sein schien. Irgendwie durchwühlen war angesagt. Schon da wurde es etwas frisch. Kein Wunder, im Wald war es nicht nur kälter, sondern auch reichlich feucht. „Naja wird noch, die Sonne kommt ja bestimmt noch raus,“ dachte ich. Ab in die Abfahrt, die reichlich für Schlammspritzer sorgte. Die Trails waren auch nicht ohne, weil naß. An einem Trail fingen hinter mir ein paar Schnellere an Druck zu machen. Am Trailausgang wartete eine eklige verwinkelte Stelle. Ich liess mich zwar nicht verunsichern, dann aber doch in die falsche Linie treiben, weil ich Platz machen wollte. Over the handlebars. Egal, aufstehen weiter. Unten war ich dann so naß, dass die Bachdurchfahrt auch egal war. Nach dem Stadion ab in Runde 2, wo ich diesmal ohne Lauftrupp besser hochfahren konnte.

Das Team Pirate im Harz vorher…

…und nachher.

So muss das Bike aussehen – sonst lief was falsch, oder?

Oben nach der Wühlpassage, wo mich tatsächlich Sonnenstrahlen kurz aufwärmten, dann die Überraschung: Hagel! Es war kein Regen sondern Hagel bei zirka einem Grad. Eine echte Erfrischung bei Kurz / kurz plus Armlingen.  Und zwar soviel, dass der Boden aussah, als würde etwas Schnee liegen. Ich war vor ein paar Wochen noch in den Alpen wo ich mit Schnee zu tun hatte, aber den Harz sollte man auch nicht unterschätzen. Auch egal, war ja nur noch ne halbe Runde. Irgendwie weiterkurbeln, Gas geben. Dann wirds warm. So konnte ich auch noch einige einholen und überholen.
Untern wurde es auch wieder wärmer. Ein toller Kurs im Harz wieder mal, aber sehr kräftezehrend. Ich war dann doch sehr froh nach den 38 KM, 1000 Höhenmetern und rund zweieinhalb Stunden im Ziel zu sein. Am Ende war ich 20. von 28 in der Altersklasse.
Ein hartes Brett zum Einstieg in die MTB-Saison im Harz – aber genial wars. Und dafür fahren wir MTB!
Euer Flying Elvis (Stefan von Gagern)