Ein wenig verspätet, aber doch noch nicht so lang, möchte ich euch einen kurzen Bericht vom diesjährigen Brockenmarathon im Rahmen des 43. Harzgebirgslauf am 9. Oktober geben.
Ich bin zwar eigentlich nicht wirklich auf einen Marathon vorbereitet, mein längster Trainingslauf waren nur 19km, aber egal. Der Marathon findet statt, ich habe einen Startplatz, ich bin gesund und habe Zeit. Also kein Grund nicht an den Start zu gehen.
Früh morgens um 4:30h ging es also los in Richtung Harz. In diesem Jahr wurden die Startunterlagen vorab per Post zugesandt, sodass ich nichts vorab abholen musste, ich musste nur rechtzeitig da sein und meine Tasche abgeben. Auf das Veranstaltungsgelände kam man nur mit 3G-Bändchen am Arm, aber das bekam man an verschiedenen Stellen, unter anderem auf dem Parkplatz. Ich musste also nirgendwo lange in der Schlange stehen, dank der guten Organisation des Events.
Im Startbereich hieß es erstmal warten, aber bei kühlen 3°C ging es dann um 9:10h endlich los und der Startschuss schickt ca 500 Läufer in Richtung Brocken.
Die Strecke ist ein 42KM Rundkurs, Start und Ziel sind in Wernigerode mit dem Brockengipfel als höchstem Punkt etwa bei der 19KM Marke. Der Untergrund hat alles zu bieten von Asphalt, über Schotter bis zu der ein oder anderen Wurzelpassage.
Anfänglich steigt die Strecke gemächlich durch den Wald an, leichte Steigungen und flache Streckenabschnitte wechseln sich stetig ab und es bewegt sich zwischen 275 und 380m Höhe. Bei Km 8 geht es nochmal bergab, bevor es auf den folgenden 11km mitunter steil bergauf in Richtung Brockengipfel auf 1140m Höhe geht. Bergauf Laufen oder schnelles Gehen? Die Frage stellt sich den meisten Teilnehmern, die meisten wie auch ich entscheiden sich für strammes Marschieren. Die Taktik ist zumindest für mich Kraft sparender und nicht wesentlich langsamer.
Mit steigender Höhe werden die Bäume weniger, die Sicht über das Harzvorland wird weiter, aber trotz klarem Himmel wird es auch kälter und vor allem windiger. Etwa 2km vor dem Gipfel gibt es nochmal eine Verpflegungsstation bei der zusätzlich auch provisorische Windwesten verteilt werden für die Läufer, die keinen eigenen Windschutz dabeihaben. Auf dem Weg nach oben bewegt man sich im Windschatten der Bäume, aber in der direkten Sonne, es wird also warm. Rund um den Gipfel bläst der Wind dann aber recht ordentlich und es ist vor allem kalt. Etwa die Hälfte oder sogar mehr Läufer hatten wie ich einen Laufrucksack dabei und konnten daher unterwegs Klamottentechnisch aufrüsten.
Danach geht es auf den folgenden 13km im Wesentlichen Bergab zurück auf 550m. Die ersten 5Km auf der Brockenstrasse in Richtung Schierke und Drei Annen Hohne sind wieder steil. Auch hier die Frage schnell laufen lassen oder das Tempo moderat halten. Beim letzten Mal habe ich laufen lassen, dieses Mal habe ich versucht das Tempo moderat zu halten. Bremsen geht aber dann doch deutlich auf die Muskeln und Gelenke, ab KM26 war dann jeder Schritt bergab sehr schmerzhaft. Das nächste Mal lasse ich wieder laufen..
Das Tempo auf den ersten beiden Kilometern vom Gipfel sind auch abhängig von der Zahl der Wanderer, die den Läufern aus Richtung Schierke entgegenkommen. Im Slalom geht es also wieder bergab, die Abstände zwischen den Läufern sind jetzt größer und es ist Zeit einen Blick für die Landschaft zu haben.
Ab KM32 wird es nochmal wieder hügeliger mit der ein oder anderen Steigung, bevor man dann nach etwas mehr als 42KM das Ziel in Wernigerode erreicht. Ich war nach 5:28h im Ziel, keine wirklich tolle Zeit, aber dieses Jahr war für mich einfach nur Finishen das Ziel.
Was gibt es noch zu erwähnen? Ganz klar die Verpflegungsstationen. Spätestens alle 5Km gibt es eine Verpflegungsstation, alle Stationen sind durchweg mit netten und fröhlichen Leuten besetzt, von denen die Läufer hervorragend versorgt werden. An allen Stationen gibt es das gleiche Buffet, die Getränkeauswahl umfasst Wasser, Tee, Isogetränk und Vitamalz, die “Speisekarte” enthält Bananen, Äpfel, Orangen und Zitronen, Nußschokolade und andere Süßigkeiten, sowie Haferschleim. An der ein oder anderen Station ist es also schwer wieder loszukommen.
In Summe ist der Brockenmarathon ein sehr gut organisierter Lauf. Groß genug, dass ordentlich was los ist, mit einem durchaus auch internationalem Starterfeld (viele Dänen sind dabei), aber eben auch keine Großveranstaltung. Dieses Jahr war meine zweite Teilnahme und ich denke es war nicht die letzte, auch wenn die Erkenntnis erst wieder zwei, drei Tage reifen musste. Mittlerweile komme ich auch wieder ohne Schmerzen aus dem Bett und kann auch wieder normal die Treppe runtergehen.
Schöne Grüße
Markus Timpner