Elberadwanderweg….. hahahaha

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ham wir gelacht…. oder auch nicht.
Wenn ich alle Mist/Dreck/gehtgarnicht/wasmachichhierbloß/Arrrr/Scheisse/Neiiiiin/ aneinander geschrieben hätte, die mir während der Fahrt durch den Kopf gingen, wäre der Zettel wohl auch bis nach Hamburg lang geworden…..

Aber nun erstmal von Anfang an.
Irgendwie bin ich bereits vor Jahren auf die Idee gekommen einmal mit dem Fahrrad den Elberadwanderweg von der Quelle an der Spindler Mühle bis nach Halstenbek zu fahren….. als erstes zerplatzte die Illusion, das man die Strecke mit einem Rennrad fahren könnte, weil ich mir einen Radweg in befestigter Form mit Asphalt/Beton vorgestellt hatte, in den Foren konnte man aber schon lesen das die Wege teilweise auch “unbefestigter” waren und ich dachte an Schotter und vielleicht mal einen Feldweg …
Außerdem hatte ich das Problem zu meinem Startort zu kommen…. zufällig erzählen Tina und Gisbert auf unserer Jahreshauptversammlung das sie die andere Richtung planten….. hahaha, also hatten Sie die Idee von Halstenbek zur Spindler Mühle zu fahren und ich bin dann mit ihrem Auto zu meinem Startpunkt gefahren um sie dann unterwegs zur Schlüsselübergabe zu treffen.
Okay, dann also mit einem 29er … oder aktuell mit meinem “Gravel Bike” …schnell noch Gepäckträger, Spanngummi und ein paar hochwertige Packtaschen für € 19,98 gekauft ….. und schon konnte es losgehen.
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am Samstag 30.August gings dann los…. wie immer war ich Top vorbereitet, zumindest hatte ich schonmal die Reifen aufgepumpt….
Allen Kritikern zum Trotz… Conti Raceking Super Sonic mit Latex Schläuchen (haben ihren Dienst wunderbar geleistet).
Freundlicherweise hatte mir Gisbert auf Gabys Garmin die Strecke von Gypsies aufgespielt (zumindest zum Teil, was ich natürlich erst unterwegs bemerkt habe)….
Gisbert und Tina waren voller Elan…..
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und etwas später saß ich dann auch im Auto Richtung Elbquelle
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ca.6 1/2 Stunden Später war ich im Hotel beim Abendbrot Bierchen….oder auch Zwei….. oder Drei….. optimale Vorbereitung also.
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am nächsten Morgen gings in aller Frühe und gut Gelaunt in Richtung Nordsee…. auf diesem Bild sieht ja auch noch alles “Normal” aus.
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unterwegs wars zeitweise etwas Feuchter, dafür aber schööööön… in Tschechien mit vielen alten Reliquien am Wegesrand.
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es konnte auch  mal passieren, das in Tschechien mal ein paar Kilometer Strasse fehlten….
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Die geilste Geschichte hab ich aber vor Colin erlebt, leider ohne Bildmaterial….
Nach ca. 185km teilweise im Regen, war ich so richtig im Sack…. und hoffte in einem dieser ausgestorbenen Dörfer ein Hotel oder eine Pension zu kriegen.
Da ich NIX gefunden hab, fing ich an Leute zu fragen, mit denen ich teils mit Händen und Füßen oder mit viel Glück ein paar brocken Deutsch oder Englisch versuchte eine Herberge zu finden…. nach dem ich an der dritten Herberge scheiterte (weil Geschlossen) fuhr ich von der Strasse ab um in einem Dorf zu schauen…. NIX…. am Ortsausgang kam mir ein Radfahrer entgegen den ich Kurzerhand stoppte… da er weder Deutsch noch English konnte, machte ich ihm in Zeichensprache und mit Urlauten klar, das ich richtig im Sack war und dringends einen Schlafplatz brauchte…. er fuhr dann mit mir ca.15km bis Colin und hat mich in der zweiten Herberge untergebracht (€ 7,50 die Nacht), leider hab ich keine Ahnung ob der Kollege da sowieso hinmusste, oder extra für mich einen riesen Umweg gefahren ist….
Zum Abendbrot gabs dann leider nur ne Tüte Chips und zwei Bierchen.
Am nächsten Morgen dann ohne Frühstück (aber mit Powerbar) gegen 6:00 weiter Richtung Norden.

Dafür konnte man in den “Großstädten” auch mal eine kleine Erfrischung zu sich nehmen….. (nachdem die Packtaschen Halterungen fast alle
abgerissen waren, kann man hier schon die ersten Gepäckumbauten bewundern. Schön war an dieser Variante, das ich bei jeder Kurbelumdrehung mit den Waden an das Gepäck gekommen bin.)
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keine Ahnung wie das hieß, aber es wurde mir als ortsübliche Spezialität verkauft und war Turbo-lecker (und die beiden Schnecken aus dem Stand erstmal)!!
In der Friteuse gebackener Teig und obendrauf Ketchup mit Käse Topping !!
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und leckeres Radler gabs da auch ein Stück weiter !
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diese Fähre stammt doch noch aus Kaiserszeiten, oder ??
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Irgendwie hatte sich klein Roni vorgestellt, das irgendwann ein Schild kommt wo draufsteht “herzlich willkommen in Deutscheland”…. aber dafür langte das Geld wohl nicht…. zum Glück war auf der anderen Uferseite noch Tschechien und ich konnte nochmal die Tschechische Gastfreundschaft genießen.
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im Hotel Labe genoss ich die Übernachtung für € 27,50 inc. Frühstück….. mein erstes Abendessen nach drei Tagen (Lachs auf Spinat mit Pomsen, großes Eis zum Nachtisch + zwei Bierchen) kostete sage und schreibe € 11.-
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am nächsten Morgen musste ich dann nach Deutscheland und mir war mit der freundlichen Fährbesatzung klar “ich bin wieder Zuhause”….
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Pirna war auch schön….
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kurz danach kam ich in Dresden an und hab erstmal den Rad-Schlumpf Olaf angemail ob er Zeit hat die Mittagspause mit mir zu verbringen…
Leider nein (hätte ich einen Tag vorher Bescheid gesagt, wäre er sogar ein Stück mit mir gefahren), so hab ich dann alleine im Regen direkt am
“Blauen Wunder” ne Pizza reingeschoben und bin dann weiter….
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Danach war der Radweg ziemlich gut… und überraschend gesellte sich ein Rennradfahrer aus Dresden zu mir, der eine Trainingsrunde bis nach Meißen fuhr und mich begleitete…. wir haben uns nett unterhalten und er will mich mal in Hamburg besuchen wenn er hier einen 600er Brevet fährt…..
Da der Weg leider nicht besser wurde und wieder durch unbefestigte oder holperige Steinpassagen unterbrochen wurde, hatte ich in Dröschkau
keinen Bock mehr (zumal es gerade wieder an zu Regnen fing)…. ich beschloß im “Rittergut” zu übernachten, obwohl es mir eigentlich zu Teuer
und dafür zu “Einfach” ausgestattet war… aber die Bedienung war lustig ….
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Dafür war das Frühstück für 8 Euronen etwas Überproportional…. ich langte ordentlich zu, da ich ja nur noch 4 Stunden zum Treffpunkt mit
Tina und Gisbert zu fahren hatte…theoretisch….
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leider hatte ich auf dem Garmin irgendeinen “eingefrorenen” Kartenausschnitt der mich nahe zur Elbe anzeigte….. nach ca. 2Std fahr kam mir das
komisch vor und ich hab mal die Brille aufgesetzt….. auf der aktuellen Karte auf dem Garmin war die Elbe nicht zu sehen, dafür aber Leipzig…. Ooops.
Ich hielt einen Trecker an und fragte wie weit es zur Elbe sei und er meinte “weiiiiit” und ich solle mal zurück nach Torgau fahren….. das Wort Zurück kenn ich nicht !
Vorher hatte ich mich nie mit Gabys Garmin beschäftigt…. nun hatte ich die Gelegenheit mal eine Navigation zu starten und siehe da, Garmin war meiner Meinung und startete in die von mir vermutete Richtung….. ich gelobe den Garmin nun öfters zu bemühen !
Trotz ca.40km Umwegs konnte ich vor den Anderen pünktlich am Treffpunkt in Wörlitz eintreffen.
Dort erwartete mich auch dat Schniechen, den ich gebeten hatte mich dort aufzusammeln, weil ich echt keinen Bock mehr hatte…..
Nach ca. 700km in 4 Tagen etlichen Notreparaturen am Bike Equipment (zum Glück nicht am Bike), Regen, Wind, holprigen Feldwegen, Singletrails,
Steinklotzrömerscheisswegen, nach Ausfall meiner kompletten Elektronik ( Handyakku schnell leer aber dafür schlecht zu laden, Garmin nach 6Std. leer,
Kamera misteriös schnell leer, neue Powerbank hat mich auch den letzten Nerv gekostet, zum Schluß hab ich aber geschnallt wie man mit ihr umgehen muss)
Daher konnte ich leider viele interessante Streckenabschnitte nicht dokumentieren….. z.B.:
Singletrail am Elbufer wo nach ca. 5km die Brennesseln so im Gesicht kitzelten, das ich die 4m Uferböschung hochkrabbelte um dann ca. 3-4km über einen Acker zur nächsten Strasse zu kommen….
oder die 2-3 Treppen die so Steil waren das ich überlegt habe wie ich dort hoch bzw. runter kommen sollte…
Nun war ich aber endlich angekommen, die restlichen Km wären eh langweilig geworden 😉
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also nach Reunion Kaffee/Kuchen mit Tina, Gisbert und Schnie schnell nach Hause….
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Zuhause …. ein Haufen Einnerungen….eine durchgebremste Oakley Radar… sach mal Heiko, ist da noch Garantie drauf ?
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und meine Top Packtaschen an denen eigentlich alle Halterungen abgerissen waren und zusätzlich die eine Tasche (unbemerkt) mitten im
Material gerissen ist… komischerweise hab ich nix verloren bzw. bis jetzt noch nix vermisst.
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Bleiben werden auf jeden Fall meine Erinnerungen an die überaus freundliche/hilfsbereite Bevölkerung von Tschechien, die auch im Autoverkehr
dermaßen viel Rücksicht auf Radfahrer/Fußgänger nahmen, das es mir schon fast Unheimlich wurde.
Außerdem denke ich immer noch auf der Frage herum warum fast alles in Tschechien so viel billiger ist als bei uns….

Ich schaue gleich nochmal ob auf der Kamera noch Material vorhanden ist aus dem ich einen Ronnywood Beitrag stricken kann:

Die nächste Tour werde ich wohl nur in Tschechien machen…. vielleicht durch die hohe Tatra…. oder an der Moldau entlang…..
Ron