Mein Bericht vom Czech DH Cup Klinovec mit Sturm
Da mein Piratenschiff nicht fahrbereit war, musste Ersatz her. Also musste ich eine VW Jolle bei Europcar entern.
Damit ging es am Freitag in aller früh los, gefolgt von einer kurzen entspannenden Fahrt kam ich im Fahrerlager an und baute meine Sparversionsunterkunft auf.
Da mein Piratenschiff nicht fahrbereit war, musste Ersatz her. Also musste ich eine VW Jolle bei Europcar entern.
Damit ging es am Freitag in aller früh los, gefolgt von einer kurzen entspannenden Fahrt kam ich im Fahrerlager an und baute meine Sparversionsunterkunft auf.
den Rest des Tages beschäftigte ich mich damit gute Linien zu suchen. Versteckt hinter Bäumen und Büschen versuchte ich die Linien der Locals zu sehen.
Nach meiner Spionagetätigkeit ging es zum Abendessen und dann gleich ins Bett. Naja eigentlich ist Bett zuviel gesagt, es war eine Schaumstoffmatte im VW Laderaum.
Nach einer sehr kalten Nacht holten wir unsere Startnummern.
Diese gab es ohne BDR wichtiggetue und Voranmeldung oder Vorkasse.
Rein gehen – Name+Alter+Klasse aufschreiben – bezahlen und fertig.
Hier sind und waren die Tschechen uns schon immer Lichtjahre vorraus.
Passend war auch der Name des Sponsors:
Voll motiviert ging es mit meinem Trainingspartner Jan Potocka auf die Strecke. Dank des schnellen Lifts waren wir auch fix oben und starteten mit der ersten Abfahrt.
Die Strecke auf der ich vor vielen Jahren wurde komplett überarbeitet. Vom Start bis ins Ziel auf Vollgas getrimmt verlangt sie einem eine Menge Ausdauer ab. Gleich nach dem Start geht es über 2 mittellange Sprünge,
gefolgt von 2 Waldstücken. Das ganze wird von großen schnellen Anliegern verbunden. Bei einem Viertel der Strecke wird es steiler kurviger und mittlerweile anstrengend in den Beinen was sich in dem Mittelstück noch etwas krasser bemerkbar macht.
Ab hier ballert man nacheinander durch drei Waldstücke mit Wurzelabsätzen und der Aussicht auf die Jumpline. Sie bildet das letzte Stück und beinhaltet verschiedene Table und ein ordendliches Steinstück
gefolgt von 2 weitern Tabels und dem Ziel. Der Track ist gut fahrbar wobei sich der Schwieigkeitsgrad beim kompletten durchfahren und steigender Geschwindigkeit gewaltig steigert. Ausserdem kenne ich keine Strecke die so aufs Material geht wie diese.
Bei schönsten Wetter und angenhemen Temperaturen spulte ich eine Abfahrt nach der anderen runter.
Die am Vorherigen Tag ausspionierten Linien erwiesen sich als ziemlich Risikoreich.
Nach „uiuiui das war knapp“und „AAAAAh Alter – grade noch mal Schwein gehabt“ kam was kommen musste.
Im unterem Waldstück war ich der Meinung das geht Vollgas. Aber es ging eher voll in den Waldboden.
In meiner ungebremsten Fahrt lösten sich in der Kurve meine Reifen fast Geräuschlos vom Boden und ich ging in einem Special Move waagerecht über eine Tischhohe Kante. Den ersten Kontakt mit Tschechischen Boden hatte mein Helm, was er mir übel nahm und mutwillig kaputt ging.
Überaus freudig gestimmt über diesen Trick stellte ich fest das egal wie oft ich mein Bike in all den Jahren unbeabsichtigt verlassen habe, noch keine Pirate Shorts und Handschuhe irgendwelche Schäden hatten.
Super Qualität!
Mit dieser Erkenntnis setzte ich meine Fahrt fort und machte erst mal Feierabend.
Abends im Fahrerlager war es wie früher bei den Deutschen Rennen. Jeder hatte ein Lagerfeuer, es gab Musik und alle untehielten sich und hatten Spass bis spät in die Nacht. So war es früher auch bei uns aber dann musste man für alles extra bezahlen und alles was Spass machte wurde verboten.
Nach ein paar Stunden am Lagerfeuer und leckern selbstgemachten tschechischen Buchteln ging es wieder in den
eiskalten VW Bus zum schlafen. Mitten in der Nacht fing es an zu Regnen was bis zur Heimfahrt auch so blieb.
Im dichten Nebel und flüssiger Strecke prägte ich mir innerhalb einer Abfahrt so halbwegs die Regenlinie ein und eilte zum Start für den ersten Rennlauf. Vom Start weg fuhr ich eher zu defensiv ins Ziel da ich während der Fahrt merkte das der Boden doch griffiger war als gedacht.
Beim zweiten Rennlauf wusste ich was zu tun ist und kam richtig gut vom Start weg. Fast ohne Sicht durch den umherfliegenden Schlamm pedalte ich so schnell ich konnte und flog schön weit über den ersten Table, sauste durch einen Anlieger und über den zweiten Table. Ich ärgerte mich über den ersten Lauf mit der reduzierten Geschwindigkeit. Aber nur kurz. Im nächsten Anlieger den ich ansteuerte hatte sich so viel Schlamm gesammelt das mir das Hinterrad wegging. Trotz maximalen gegenlenkens kam die Karre immer weiter rum und ich bekam eine Fangoanwendung direkt vor Ort.
Voll Paniert sprang ich fix auf mein Bike da der nach mir gestartete Fahrer schon im Anmarsch war.
Mit dem Gedanken im Kopf etwas Abstand zwischen uns beiden zu bekommen ging es Höhenmeter um Höhenmeter nach unten. Mittlerweile hatten wir fast die Geschwindigkeit vom Vortag drauf.
Kurz vor der Jumpline holten wir den vor mir gestarteten Fahrer ein. Jetzt wurde es eng auf der Strecke. Nach wilden Geschei und Überholmanövern war der Fahrer der eben hinter mir war, vor mir. Und der Fahrer der vor mir fuhr hinter mir.
Klingt komisch, ist aber so. In der Mitte des Zuges fuhr ich schön bequem unter ständigen Dauerfeuer mit Schlamm im Windschatten ins Ziel. Völlig geschafft von den 2 Rennläufen und mit schönen Erinnerungen ging es nach Hause.
Andreas Knorr