Achenseelauf – Österreichs schönster Panoramalauf

… so stand es zumindest in der Ausschreibung.
Zum Jahresbeginn von einer Freundin geplant, mit Ferienwohnung, mehreren Leuten, eben ein Wochenende in Österreich. Lang lies ich die Entscheidung der Teilnahme schleifen, und vergaß es schon fast, bis kurz vor dem Starttermin ein Bekannter sich verletzte, und dadurch ein Startplatz frei wurde. Nach nicht lang rumüberlegen, weil das Laufen zur Zeit auch gut lief J übernahm ich den Startplatz.

Die Reise nach Österreich entpuppte sich wie ein Wechsel der Klimazonen, fuhren wir daheim bei 20°C und Sonnenschein los, und kamen an bei 6°C und perfektem Regenwetter.

Über 1.700 Läufer ließen sich trotz der herbstlich-feuchten Witterung den Lauf vor der einzigartigen Kulisse zwischen Berg und See nicht entgehen, der Rest war leider in Wolken, Panorama und so J – 23,2 Kilometer galt es beim 20. Achenseelauf am Sonntag, den 8. September 2019 rund um den See zu bezwingen. Möglich war dies allein oder zu zweit in Form eines Staffellaufs. Der große Ansturm auf die Teilnehmerplätze und die Begeisterung der Teilnehmer auch bei herausfordernden Witterungsbedingungen war mir ein echtes Rätsel, ich wollte nur noch nach Hause.

Aber da Aufgeben erstmal keine Option ist, stellte ich mich nach etwas warm laufen, was bei der Kälte auch nötig war, an den Start. Der eine Satz, der mich durch jede Laufveranstaltung dieses Jahr gebracht hat, war wieder in meinem Kopf, „ Jetzt läufst eben mal ein paar Kilometer“, wenn sowas am Stelvio klappt, dann hier erst recht.

Nach dem Startschuss rannte ich los, nass bis auf die Knochen, jetzt schon!

Immer den Puls oben halten schützt vor Kälte, und für die ersten 15 Kilometer klappte das auch ganz gut.

Nach der Staffelwechselzone ging es auf den Rückweg in die Wand, Wanderweg und Alpensteig.

Das hatte ich so nicht gebucht, ich dachte das wird eine lässige Runde um den See. Vorher informieren wäre da sinnvoll gewesen.



Also kraxelte ich irgendwie über die fast 7 Kilometer unwegsames Gelände, trat durch Wasserläufe, alles in allem war nichts mehr trocken.


Ich schaffte zum Schluss noch sowas wie einen Zielsprint auf die letzten 2 Kilometer und dann war es auch schon vorbei.

Kam mit knapp über 2 Stunden ins Ziel, fürs erste Mal ganz zufrieden. Der Sieg lag fast ausnahmslos in kenianischer Hand, überraschend bei dem Sauwetter!

Fazit: ein bestimmt schöner Lauf, bei Sonnenschein, und trockenem Wetter, aber Österreich ist eben unberechenbar.

Und: der See sieht größer aus, als er wirklich ist J

Viele Grüße aus dem Süden der Republik, Thomas Werthmann