Am 13. Mai ging es für mich beim Velothon in Berlin an den Start.
Einerseits, um eine neue Stadt und eine neue Strecke kennenzulernen – andererseits, um frühzeitig vor den 100 Meilen vor London zu sehen, wie es um meine Form bestellt ist.
Bereits früh morgens um kurz nach 7 stand ich daher bei wolkenlosen Himmel an der Startlinie, um die 160 km durch die Bundeshauptstadt in Angriff zu nehmen.
Die Strecke in Berlin wies die Besonderheit auf, dass es keine 160 km-Runde gab, sondern zwei Runden á 60 km und 100 km, die nacheinander zu fahren waren.
Daher fuhren wir zunächst zusammen mit den Startern der 60 km-Distanz, die das Rennen von Anfang an sehr schnell machten.
Die Veranstalter hatten mit der Aussage „schnellste Stadtrundfahrt der Welt“ also nicht Unrecht, zumal wirklich viele Sehenswürdigkeiten auf der Strecke enthalten waren. So ging es unter anderem an der Gedächtniskirche vorbei, über das Flugfeld Tempelhof und vorbei an der East Side Gallery mit den bemalten Resten der ehemaligen Berliner Mauer.
Radfahrerisches Highlight und bereits von Bekannten aus Berlin angekündigt, sollte der Anstieg der Havelchaussee sein, die sich dann aber doch als „Schippe Sand auf der Straße“ herausstellte und doch deutlich flacher war, als meine gewohnten Anstiege der Schwäbischen Alb oder der Schwarzwald-Ausläufer.
Bis kurz vor dem Ziel der 60 km-Distanz war meine Gruppe daher sehr schnell unterwegs, bis dahin mit einem Schnitt von gut 40 km/h. Als die Fahrer der kurzen Distanz in Richtung Ziel abbogen, zerfiel unsere Gruppe, es bildete sich aber doch recht schnell eine neue, die beinahe unverändert die gute Pace beibehielt.
Und so ging es erneut an den meisten Sehenswürdigkeiten vorbei auf die zweite Runde, aufgrund der gestiegenen Temperaturen und des aufkommenden Winds diesmal etwas langsamer.
Mein persönliches Highlight dabei war die B101, eine Autobahn-ähnliche Bundestraße, die wir über ein längeres Teilstück auf dem Weg zurück in die Innenstadt befuhren. Hier zog die Geschwindigkeit noch einmal merklich an, fast wie bei einem Mannschaftszeitfahren in einer Gruppe von ca. 20 Fahrern.
Etwa 3 km vor dem Ziel hatte ich dann aber genug, der Akku war leer und die Pace der Gruppe nicht mehr zu halten. Daher ging es für mich alleine rund um die Siegessäule und auf die Zielgerade Richtung Brandenburger Tor. Letzten Endes habe ich die 160 km in 4:24 Std. bewältig, eine Zeit knapp innerhalb der besten 50% und für das berufsbedingt wenige Training durchaus zufriedenstellend.
Da die Veranstaltung wirklich gut organisiert war und die Strecke flach und schnell ist, so wie ich es mag, werde ich sicher noch einmal wieder kommen, um auch die letzten 3 Kilometer mit voller Pace zu bewältigen.
Mike Zimmermann