11. September, die Tour de Friends führt mich durch den idyllischen Olympiapark in München. 25 Grad, Sonnenschein und ein tolles Panorama aus Grashügeln. Das wird ein tolles Rennen hier dachte ich noch…
27.Oktober.: 4 Grad, Regen ohne Ende, die grünen Grashügel sind jetzt schwarz-braune Schlammrampen. 1a. Egal – was einen nicht umbringt…
Nach einem mäßigen Start konnte ich mich zunächst hinten anstellen, bei allen Hügeln die rauf getragen wurden, bei allen sonstigen Stellen wo sich andere Fahrerinnen aus welchen Gründen auch immer eine extra Schlammpackung holten. Ätzend. Das hatte doch beim Streckentest einigermaßen flüssig funktioniert. Nachdem sich nach einer Weile das Feld ein wenig sortiert hatte, ging es schon deutlich flüssiger. Einen Zweikampf über eine Runde konnte ich schließlich für mich gewinnen – yes! Und dann war auch schon die nächste Dame in Sichtweite. Die kriege ich auch, dachte ich mir. Wenn ja wenn es nicht immer diese blöden Hänge rauf zu laufen gäbe.
An einem besonders Schönen, der eigentlich nur noch Dank der Holzbalken zwischendrin zu laufen war, kam es schließlich zum Zweikampf. Wir Mädels kletterten & schlitterten beide mit unseren Rädern auf der Schulter fröhlich den Berg hinauf. Keine Ahnung ob ich mich einfach zu dämlich angestellt habe oder es an den Schuhen ohne jeglichen Grip lag – plötzlich war Madame oben und ich nicht. Schade. Egal, gleich kommt der Schräghang, da komm‘ ich gut runter, da kriege ich sie. Endlich oben, aufgesprungen, autsch – warum war das jetzt gerade so hart? Platten! Neeeein! Doch nicht jetzt! Es ist doch nur noch eine Runde zu fahren… DNF ist ja bekanntlich keine Option und bei dem ganzen Gras und Matsch dürfte das Material auch nur mäßig leiden wenn man das jetzt noch zu Ende bringen würde. Also weiter.
Anmerkung für die Auskenner: Ich hab kein zweites Rad, also war auch nix mit heiles, schlammfreies Rad im Depot abholen, sondern vielmehr das schlammüberzogene, platte Gefährt mit möglichst wenig Schaden ins Ziel bringen.
Das Fräulein vor mir war nach dieser kurzen Denksport-Aufgabe leider nicht mehr einzuholen. Die Dame die ich zuvor im Zweikampf noch bekommen hatte ließ ich auf der Straße vorbei ziehen. Die Beine waren zwar noch ok, aber das Gepolter des Hinterrades meines nagelneuen Crossers konnte ich nur schwer ertragen sodass ich schließlich möglichst rad-freundlich aber dennoch zu Ende gefahren bin.
Cindy Törber