Regensburger Triathlon 2019

Bei der dreißigsten Auflage des Regensburger Triathlons musste ich auch mal dabei sein, eine Mitteldistanz war das Ziel. Der Triathlon hat sich in den letzten Jahren fest im Veranstaltungskalender der Domstadt Regensburg etabliert und lässt sich mittlerweile auch gar nicht mehr wegdenken. Angesichts des diesjährigen Jubiläums ergibt sich somit eine gute Gelegenheit, mit an den Start zu gehen. Die sportliche Großveranstaltung stellt seit Jahrzehnten eine Bereicherung für das Sportleben in Regensburg dar und hat dabei bis heute weder an Spannung noch an vorhandener Begeisterung bei allen Beteiligten verloren. Der einzigartige Rahmen des Triathlons mit Start und Ziel mitten im Stadtgebiet trägt dabei sicherlich, neben der ebenfalls sehr guten Organisation, dazu bei, dass der Wettbewerb Jahr für Jahr mit hochkarätigen Sportlerinnen und Sportlern besetzt ist.

Wenn sich Anfang August wieder einmal 1000 Sportler am Regensburger Dultplatz treffen, dann ist er da, der Tag des Regensburger Triathlon. Und das eine Woche nach dem Arber Radmarathon, der ebenfalls in Regensburg am gleichen Platz startete, unglaublich, was Regensburg da mittlerweile zu bieten hat. Der Triathlon ist mittlerweile sowohl bei Einsteigern, als auch bei Profis sehr beliebt, da wird für jeden Triathleten eine geeignete Distanz anboten. Das begeisterungsfähige Regensburger Publikum schafft Jahr für Jahr eine unglaubliche Atmosphäre, die von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern geschätzt und gelobt wird.

So reiste ich früh morgens an, mit der aufgehenden Sonne im Gesicht. Das packen und Vorbereiten am Vortag lief sehr gut, und ich hatte seit langem einmal das gute Gefühl, nichts vergessen zu haben. Ich packte alles schon am Samstag ins Auto, um am Sonntagmorgen entspannt loszufahren. Gegen sieben Uhr war ich dann auch schon dort, die Straßen menschenleer und kaum Verkehr oder Baustellen. Ab 6:45 Uhr gab es auch schon die Startunterlagen, ohne Anstellen ging das überraschend schnell, der große Ansturm kam wohl etwas später. Mit allerlei Krempel in einem tollen Rucksack machte ich mich wieder auf dem Weg zum Parkplatz, Chip, Startnummern, Helm- und Radaufkleber, das ganze Zeug eben. Von meinen zwei eingepackten Vorderrädern, waren auch beide noch prall mit Luft, hatte ich doch im Vorfeld immer wieder Probleme mit Platten. Aber jetzt sah es gut aus!

Jetzt galt es noch zwei Stunden bis zum Start tot zu schlagen, ich checkte mein Rad ein, eine Sorge weniger, und bereitete in aller Ruhe meine Wechselzone vor. Machte das ja erst zum zweiten Mal. Aber draus gelernt habe ich, und es sah fast perfekt aus. Wichtig war es, zu schauen, wo die Laufstrecke losging, und die Radstrecke, Fehler vom letzten Jahr vermeiden.

Am Schleusenkanal der Donau war das Wasser wohl schon länger nicht geschleust worden. Mit 22° nicht so kalt, aber ein schmieriger Film auf dem Wasser, und was war das?? Ein toter Fisch? Nein, doch nur ein Ast, Aber eins war ab da sicher, nicht schlucken und so wenig wie möglich in den Mund bekommen. Ich entschied mich für den kurzen Neo, war wohl die beste Wahl.

Massen- Schwimmstart, mein Horror, ich reihte mich ziemlich hinten ein. Hatte keine Lust, getreten oder unter Wasser gedrückt zu werden. Aber irgendwann überholt auch der Langsamste und so bekam ich doch noch ein paar Tritte ab. Brustschwimmer, ich mag sie nicht, brauchen zu viel Platz! Ich schwamm die Strecke im 42 Minuten, nicht die beste, aber auch nicht die schlechteste Zeit, war eben nicht allein im Wasser.

Ab in die Wechselzone, aufs Rad. Alles klappte besser als erwartet, und ein Helfer half mir auch beim Reißverschluss von Neo, wo ich in der Hektik etwas Probleme hatte. Zwei Runden Radstrecke mit schönen Anstiegen und das Teilnehmerfeld hatte sich schon sehr auseinander gezogen. Keine Sorgen mit Windschattengeschichten oder ähnlichem.

Ich überholte sogar einige Athleten mit meinem alten Renner. Also nächstes Jahr ist dann aber wirklich ein neues Rad fällig!

Ich aß meine Verpflegung, nach Plan, bergauf den Mund vollstopfen und in der Abfahrt kauen, hatte schon was hamstermäßiges, und auf jeden Fall die beiden Flaschen austrinken.

Die etwas unschöne Geschichte der Radstrecke ist wohl ziemlich am Ende die Fußgängerbrücke, die man überqueren muss, aber sonst war es sehr gut und auch toll gesichert!

Wieder Wechselzone, ich stelle mein Rad ab, in die Laufschuhe, keine zwei Minuten diesmal!

Die Strecke war mir persönlich ein Graus, viermal fünf Kilometer laufen, auf einem relativ schmalen Weg für beide Richtungen, und sie laufen nebeneinander, und noch die Begleiträder für die Ersten auf der Strecke.

Ein Spießrutenlauf. Die zweite Runde war gefühlt die langsamste, hatte ich so gar keine Lust mehr. Die halbnackten Mädchen am Donauufer ließen meine  Gedanken abschweifen.

In der dritten Runde musste ich pinkeln, lief einfach nicht so gut. An der Streckenwende ging ich dann ins Gebüsch. Die letzte Runde war das Gefühl da, allein auf der Strecke zu sein, nur noch Mitteldistanz, alle anderen waren schon fertig.

Ich biss die Zähne zusammen, und lief Richtung Zielbogen, einfach nur fertig werden, hatte so gar keine Lust mehr. Mit 4:47 Stunden war ich dann fertig, meine erste Mitteldistanz und ich kann nicht mal sagen, ob das eine gute Zeit ist.

Spaß gemacht hat es allemal, und ich werde es wieder tun! Nächstes Jahr will ich ein Iron Man sein, es gibt noch viel zu tun!

Viele Grüße aus dem Süden der Republik, Thomas Werthmann

P.S.: Tage später, beim Durchsehen der Profibilder, entdeckte ich noch einen anderen Piraten, schade das man sowas nicht vorher weiß.