Metropolmarathon Fürth 2015

Das war der Plan, endlich mal wieder einen Marathon zuhause zu laufen, keine Alpenüberquerung oder sonst irgendwas dazwischen, nur hin, laufen und wieder heim. Fast wurde nichts daraus.
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Nach einem katastrophalen Saisonstart im Januar mit Bänderdehnung und Kapselriss, 5 Monate harten Trainings, um einigermaßen die Form wieder zu bekommen, machte mir zwei Wochen vor dem Startschuss ein Autofahrer fast mein Ziel kaputt. Mit einer offenen Fleischwunde am Schienbein, einem dreistündigen Sonntagsaufenthalt im Krankenhaus in Lauf an der Pegnitz (wer kennt das nicht) verabschiedete ich mich fast schon davon.

Ok, Wunde zu, Fäden drin, Röntgen und Ultraschall gut, sonst nur Prellungen, Glück gehabt. Der Trainings-Halbmarathon in Rothenburg ob der Tauber gestrichen, sieben Tage nach flicken auch keine gute Idee, wollte ich dennoch nicht aufgeben.

Fünf Tage vor dem Lauf mal antesten, ob die Naht hält, 12 km gelaufen, keine Gewebeblutung, alles dicht, Schmerzen kaum vorhanden. Freitag, 20 km laufen, gleiches Ergebnis, aber der Fuß schmerzt, und die Ferse ist blau, wo kam das jetzt her? Eis drauf, warten…

Die Vorbereitungsphase ist jetzt schon ein Desaster, mir graust vor Sonntag und die Nervosität steigt. Am Samstag ist der Fuß wieder gut, aber durch die krankheitsbedingte Zwangspause habe ich Muskelkater, läuft grad!

Wie das so ist vor einem Wettkampf, war die Nacht dann doch sehr unruhig, und mit suboptimaler Vorbereitung, Muskelkater, einer Naht im Bein (fest verklebt und Kompressionsstrümpfe, sicher ist sicher) stehe ich dann doch am Start. Das Wetter mittelmäßig, die Stimmung bestens: Auch der neunte „Metropolmarathon powered by OBI“ lockte Läuferinnen und Läufer aus mehr als 20 Nationen in die Kleeblattstadt, Heimvorteil!!!!

Ebenfalls am Start: Die Bürgermeisterstaffel mit Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung, Fürths Sportbürgermeister Markus Braun, dem Schwabacher Stadtoberhaupt Matthias Thürauf, mit Nürnbergs Wirtschaftsreferenten Michael Fraas, dem Erlanger Alt-Oberbürgermeister Siegfried Balleis und OBI-Chef Hannes Streng. Das kühle und damit für die Läuferinnen und Läufer perfekte Wetter bescherte dem Team des BRK einen Veranstaltungstag ohne besondere Vorkommnisse, und es mussten lediglich einige Verstauchungen und Erschöpfungszustände behandelt werden.
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Neben der klassischen Marathon-Distanz standen den Teilnehmern in Fürth ein Halbmarathon-Rennen und ein 10-Kilometer-Volkslauf zur Auswahl. Die Marathonis absolvierten alle Strecken auf einmal: Nach dem Start an der Fürther Freiheit wurde zunächst die Strecke der Halbmarathonläufer und anschließend zweimal die etwa zehn Kilometer lange Volkslauf-Strecke absolviert.
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Also musste ich drei Runden laufen, wobei die letzte Runde einem Höllenritt glich. Erst war alles gut, Beine, Wunde, Schmerzen, auch noch in der zweiten Runde, wobei mir da die Strecke schon nicht mehr so gut gefiel, aber das ist subjektiv. In der dritten Runde dann, machte sich die Naht bemerkbar, und die Fäden fühlten sich an wie ein zu eng geschnürter Rollbraten. Aufgeben ist keine Option, und 10 Kilometer schon gar nicht!!
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Kämpfen und finishen, mit 3:19:17 kam ich dann ins Ziel, nicht meine beste Zeit,
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aber unter den Bedingungen sicher einer der interessantesten Läufe für mich. Nach zwei Stunden frieren bei 12° Grad konnte ich dann doch wenigstens in der Fürther Stadtmeisterschaft eine Platzierung machen, wer hätte das gedacht.
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Am Montag kamen auch die Fäden raus, und ich durfte wieder offiziell Sport machen, welche Ironie J
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Viele Grüße aus dem Süden der Republik, Thomas