Black Friday in Rosmalen

Am Reformationstag fuhr ich mit meinem Hund Amber und einer ausklingenden Erkältung nach Rosmalen/NL zur Master Cyclocross EM.

An Hand der Startliste, die mit 10 Teilnehmer in der AK 65-69 einigermaßen gut besetzt war, hatte ich natürlich etwas Recherche betrieben, um einschätzen zu können, mit wem ich es zu tun haben würde. Vertreten waren der aktuelle Europameister (Spanien), der britische Meister, Ex-Europameister Josef Meisen (D), Vater von Marcel M., natürlich Manfred Bartsch, Deutscher Vize-Meister sowie andere die ich nicht einschätzen konnte.

Mit fünf Startern stellte Deutschland das größte Kontingent, was mich überraschte, hatte ich doch mit mehr Teilnehmern aus den Niederlanden, lediglich zwei und Belgien, null, gerechnet.

Mein Ziel war Platz 6 oder besser, aber es sollte anders kommen.

Am Donnerstag bin ich am Vormittag auf die Strecke zum Training gegangen. Was die Streckenbauer hier angelegt hatten, war vom Allerfeinsten!

Winkelige Kurven wechselten sich mit Geraden ab, hinzu kamen zwei Sandkisten, sowie Brücken, zwei Treppen und knackige aber kurze up-hills mit entsprechenden Abfahrten. Sogar ein kurzes Ponton Stück musste benutzt werden. Schnell war klar, dass die Strecke volle Kraft und einiges an Technik erfordern würde, wenn man plante alles zu fahren. Da mir im Training aber die Sandpassagen nur teilweise gelangen und die Anstiege auch nur ausnahmsweise, beschloss ich, diese Teile zu laufen! Mit dieser Entscheidung war ich nicht alleine, immer wieder und wieder scheiterten Fahrer an diesen Hügeln!

Die guten Tipps von Armin konnte ich leider nicht umsetzen, dazu fehlte mit die letzte Power. Vermutlich eine Folge von Trainingsrückstand und meiner Erkältung, die sich in Form von Rotz und Husten wieder meldete.

Am Nachmittag setzte dann Regen ein, der bis in die Nacht anhielt. Eigentlich wäre dadurch der Kurs langsamer geworden, aber am Raceday strahlte die Sonne vom Himmel!

Zwei Minuten vor unserem Rennen starteten die 60-64 Jährigen, dann waren wir dran. Kannte ich aus anderen Rennen eine gewisse Nervosität, war ich jetzt erstaunlich ruhig…Vielleicht zu ruhig, denn der Star erfolgte mit einer Ampel, was mich irritierte. Ich musste aus der zweiten Startreihe starten, hinter uns scharrten die Ladies 40-44 und 45-49 mit den Hufen.

Der Start erfolgte, ohne Startschuss, und ich fand mich plötzlich in einem Pulk von Fahrern/innen.

Die erste Kurve war nicht weit weg und es folgten kleinere Rempeleien, die mich fast zu Fall gebracht hätten, kurz darauf die erste Brücke. Zusammen mit Manfred versuchte ich weiter vor zu fahren, merkte aber schnell, dass das heute nichts werden würde. Ich musste Manfred ziehen lassen und konzentrierte mich darauf sauber um die Ecken zu kommen. Ab und an konnte ich noch Teilnehmer überholen, wusste aber, dass die nicht (alle) zu meinem Rennen gehören konnten. Nach zwei von vier Runden hatte sich das Feld auseinander gezogen und es passierte nicht mehr viel in meiner Sichtweite. Ich konnte den Streckensprecher hören, der, je nach sprachlicher Herkunft, die Fahrer/innen im Zielbereich auf deutsch, holländisch, französisch oder englisch ankündigte.

Am Ende reichte es nur für Platz 8, was mich doch sehr enttäuschte…und ich jetzt mir die Frage stelle, ob ich mir die WM in Mol/B, als allerletztes Rennen meiner „Karriere“ noch geben muss…

An dieser Stelle sei erwähnt, das Armin und Silke ihre Titel erfolgreich verteidigten, Glückwunsch!

Werner