Alfsee 24 Std Rennen….ein Rennen, dass ich mit übelstem Wetter und Aufgabe verbinde. Daher stand eigentlich auch 2015 wieder fest: ich werde einfach den Rennverlauf schön vom heimischen PC verfolgen und gucken, was die Leute so bei FB posten und zu Hause einfach ne schöne Trainingsfahrt machen! 🙂
Aber…..es kam anders! Vor ein paar Wochen rief mich ein Kumpel aus der “Pirate Gruppe Lingen” 😉 an und sagte, dass eine Frau aus dem 4er Team ausgefallen war. Gut. Sollte ja nicht mein Problem sein…wozu gibt es Fahrerbörsen. Dann aber folgte regelrechter Psychoterror 😉 Es wurde gebettelt, gedroht, Gutscheine für den Physiotherpeuten vergeben, ja ganze Räder wurden versprochen. Und ja…..ich habe dann zugesagt. Da stand ich nun und wusste nicht, was ich davon halten sollte….aber gemeldet ist gemeldet. Täglich erreichten mich Wettervoraussagen (14 Tage im Voraus), dass das Wetter doch top werden sollte! Ich hab mich gedanklich gar nicht erst darauf eingelassen. ..und das war auch gut so! 😉 Denn nachdem wir (Michael, David, Jakob und ich) unser Lager abschließend errichtet hatten, zogen dunkle Wolken auf.
Pünktlich zum Start um 14 Uhr: klar! Regen! 😉 Da ich die Startrunde fahren sollte, hab ich gleich freiwillig 2 Runden hinter mich gebracht frei nach dem Motto “bin ja eh schon nass”. Zwischendrin hat es sogar heftig gerumst (Gewitter). Da aber alle weitergefahren sind (das Rennen führt um einen See…und Blitz und Wasser….diese Regelung gilt bei einem Wettkampf nicht – wurde mir unterwegs versichert!), hab ich auch auf keine Minute verzichtet und bin weitergerast. Und ja! Es hat Spass gemacht!!! (auch mit dem Wissen noch 23 Std vor sich zu haben).
Danach hatten wir auf 1er Runden gewechselt und das Wetter klarte auf. Es wurde sogar sonnig! Die Strecke trocknete schnell ab und wurde schneller. Bereits ab Runde 4 konnte ich Runden unter 30 Min fahren. Hab hier und da einige Piraten unterwegs gezogen – das nicht mehr durchgeführte und bei mir unbeliebte Strassentraining (nur noch MTB und Krafttraining) schien den erwünschten Erfolg zu bringen = für meine Verhältnisse mächtig Druck auf dem Pedal!
Michael, Jakob und David (der zwar noch nicht Pirat ist, aber sich super geschlagen hat und auch in dem orangen Trikot ne top Figur gemacht hat!) haben ebenso in die Tasten gehauen. …Nach ein paar Runden trauten wir unseren Augen nicht, als wir uns überwunden haben, mal in die Ergebnisse zu schauen: 7. Platz! Bei fast 70 Teams! Das hatten wir nicht erwartet!
Wir zogen unsere Taktik weiter durch. Leider wurde Michael seine Ambition abends / nachts zum Verhängnis: er stürzte übel und konnte sein Schulter nicht mehr bewegen. Hiess: Ausfall! Wir sind also zu dritt weitergefahren. Morgens musste Jakob dann auch die Segel streichen und wurde unkonzentrierter auf der Strecke und hatte um 11:00 Uhr ca. angekündigt die letzte Runde zu fahren. David und ich würden also über bleiben. 0 Minuten Schlaf und ein gefühlter Pavian-Hintern (dank der vielen Wuppel auf der Strecke) ließen meinen Ambitionen leider verblassen. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen weiter zu fahren. Wir entschieden uns 2 Std eher aufzuhören – auch, wenn dies zur Folge hätte viele Plätze zu verlieren (zu diesem Zeitpunkt noch 7. Platz für uns)! David beendete um 12 Uhr seine letzte Runde für das Team (ja! ein würdiger Pirat!!!!) und wir empfingen ihn im Start-/ Zielbereich (taten also so, als ob es 14 Uhr wäre) 😉
Klar. Wir sind bis auf Platz 19 zurückgerutscht. In Anbetracht der Umstände jedoch ein super Ergebnis für uns, was wir eigentlich mit 4 (!) Leuten angepeilt hatten.
Mal sehen, ob ich nächstes Jahr wieder angerufen werde…. 😉 Evtl. würde ich es sogar ohne die Versprechung eines neuen Rades machen… 😉
Die Fotos wurden von Andi’s Radsportfotos bereitgestellt. Vielen Dank dafür Andi!!!! Vor allem für Eure Mühe da über Std. Tsd Biker zu knippsen!!!
Ganz kleine Kritik von mir an der Strecke: Die Brücken wurden ja mittlerweile reduziert und die im Start-/ Zielbereich mit rutschfestem Belag versehen. Was für mich unverständlich ist, dass die 2. Brücke so einen Belag nicht bekommen hat!? Man rollte runter und musste direkt hinter der Brücke in einen Wald einbiegen. Doof war nur, dass man nicht schräg fahren konnte, weil die Abfahrt permanent rutschig war. Evtl. sollte die Brücke nächstes Jahr auch rutschfest gemacht werden! Rest war top organisiert!!!
Bis bald
Euer Guido