Gestartet sind Marion, Klaus, Frank und ich – Jana – am 27.05. um 20:40 Uhr in Neubrandenburg. Falls jemand denkt er habe etwas mit den Augen, nein, die beiden Männer sind tatsächlich die 300 Km mit einem Klappfahrrad gefahren! Sie waren die Helden der Tour! Jeder 2. sprach ihnen besonderen Respekt aus und wollte ihnen, sofern sie es denn mit den Klapprädern ins Ziel schaffen, ein Bier ausgeben.
Für Mario ging es erst am anderen Tag, ausgeschlafen, um 05:40 Uhr an den Start. Er fühlte sich der Herausforderung, in die Nacht zu fahren, nicht gewachsen. Sorry Schatz J
Die Nacht brach herein, Mario schlummerte gemütlich in seinem warmen Bettchen und wir 4 kämpften uns tapfer von einem Verpflegungspunkt zum Nächsten. Es war frisch geworden und wir waren froh, an der 2. Verpflegung eine warme Brühe zu bekommen. Von Müdigkeit noch keine Spur, wir waren wirklich überrascht.
Es ist ein tolles Erlebnis gewesen durch die Nacht zu fahren. Kaum Verkehr, angenehme Ruhe, klare und kühle Luft zum Atmen… Eine kurze Schrecksekunde gab es, als plötzlich Marion´s Lampe ausgefallen ist, aber genauso schnell hat sie den Akku gewechselt und wir konnten weiterfahren.
Unbezahlbar sind auch die Eindrücke wenn es langsam hell wird, die Natur erwacht, die Vögel zu vö… ähm zu zwitschern beginnen, der Frühnebel über den Wiesen aufsteigt und die Sonne ihre ersten, warmen Strahlen schickt. J
Ach, übrigens ist Mario seit 05:40 Uhr auch endlich unterwegs.
Powernapping…und die Knochen grade biegen.J Ein wundervoller Platz für einen Verpflegungspunkt, den ein Bauer zur Verfügung gestellt hat. Der Hit, er hat sogar Liegen aus Stroh gebaut, Decken ausgelegt und selbstgebackenen Kuchen verteilt. ***** Sterne
… nun war es nicht mehr so weit bis ins Ziel. Um Beinlinge und Jacken erleichtert, waren nun alle motiviert auch noch den Rest zu schaffen! Ich ganz besonders, weil Mario uns auf den Fersen war und ich auf gar keinen Fall wollte, dass er uns einholt. J
An der letzten von uns angefahrenen Verpflegungsstation kam ein Pärchen auf unsere zwei Klappradfahrer zu. Im Ziel musste ich doch tatsächlich meine Radkollegen aufklären, mit wem sie da gesprochen hatten und wer sie für ihre Leistung bewundert hatte!
Ex Radprofi Olaf Ludwig natürlich! J
In den letzten Dörfern vor Neubrandenburg haben die Bewohner noch einmal alles gegeben, um die Radler zum Durchhalten zu animieren. Plakate, Musik und La-Ola-Wellen. Auch immer wieder fassungslose und bewunderungswerte Blicke, dass Frank und Klaus die Strecke mit den Klapprädern gefahren sind. Aber auch wir Mädels durften uns feiern lassen, denn der Frauenanteil ist sehr gering bei diesem Event!
… das Ziel vor Augen, mussten wir noch eine sehr steile Brücke überwinden.
Während die Radler sich an dieser sehr schmale Stelle mit letzter Kraft hinüberquälten – fahrend oder gehend – war die Brücke auch für das Publikum freigegeben.
Da ich hier meine Kräfte noch einmal sammelte, um dieses Hindernis fahrend zu überqueren, wurde ich wohl etwas lauter und bestimmter, um mir den nötigen Platz zu verschaffen.
Dafür möchte ich mich entschuldigen… aber stürzen wollte ich auf keinen Fall oder andere verletzen… L
Kurze Rede… wir 4 sind zusammen gestartet und auch gemeinsam nach 18 Stunden ins Ziel gefahren.
Vielen lieben Dank Marion, Klaus und Frank. Es hat wirklich viel Spaß gebracht mit Euch zu fahren, ihr habt mich sehr gut unterhalten, ich habe viel gelacht!
Ach Marion, ich habe Dich die 300 Km kein bisschen verflucht, dass Du mich zu dieser Herausforderung „überredet“ hast! Der arme Mario kennt mich anders! … nicht so schön, glaube mir. J
Apropos Mario. Der war schon nach 9 Stunden und somit nur 15 Minuten nach uns im Ziel!
Für mich war es ein ganz tolles Erlebnis mit vielen unvergesslichen Eindrücken.
Eure Jana