Der Dreiländergiro ist eine der größten Breitenradveranstaltungen Europas!
TeilnehmerInnen aus über 30 Nationen zeigen die Zugkraft dieses Radsportklassikers, der zum 25. Mal durch Österreich, Italien und die Schweiz rollt – auch als Bindeglied des Dreiländer-Gedankens.
Da die Startplätze sehr begehrt sind, gelang es mir doch für die Strecke Engadin einen Startplatz zu ergattern – die gewohnte Route – führt auf äußerst anspruchsvollen 166 km mit 3.700 Höhenmeter mit Steigungen bis 15 Prozent von Nauders über das Stilfserjoch, den Umbrailpass und den Ofenpass zurück nach Nauders. Für die Strecke gilt ein Teilnehmerlimit von 1.500.
Mit absoluten Renn-Highlights hat sich Nauders während der letzten beiden Jahrzehnte als international anerkannte Destination mit höchster Rad-Kompetenz etabliert. Der Dreiländergiro jeden Frühsommer ist eine der größten Breitenradveranstaltungen Europas – ein Bike-Spektakel, bei dem die Räder rollen.
Durch Start und Ziel in Nauders kommen auch die Zuseher ganz auf ihre Rechnung: Das Riesenspektakel mit Festzelt werden Radsportler und Fans nicht vergessen. Das sollte auch eine Woche nach einem Marathonlauf ganz gut klappen. Ich war dann aber doch nicht so schnell, wie ich gern gewesen wäre, da nach dem Stelvio die Beine schon gut brannten. Dazu kam noch ein komisches Geräusch am Hinterrad, was mir die Abfahrt vom Ofenpass versaute.
Nach Start in Nauders geht es zunächst kaum ansteigend hinauf zum Reschenpass. Die anschließende Abfahrt hinunter ins sonnige Vinschgau geschieht auf verkehrsreicher Straße.
Dann folgt man nach St. Valentin a.d. Heide der Strasse den urigen Weiler Laatsch nach Glurns, bis man Mals erreicht.
In diesem von einer alten Stadtmauer umgebenen Ort folgt man dem Wegweiser nach Prad am Stilfser Joch, das wir bei km 39 erreichten.
Hier steigt die Spannung – es geht ans sagenumwobene Stilfser Joch und kurbelt lässig die 48 Kehren hoch, wobei dieses Jahr das Wetter einfach ein Glückstreffer war.
Oben angekommen geht es in schönen Serpentinen hinab zum Umbrailpass, zu dem wir nach knapp 4 km beim italienischen Grenzhaus rechts abbiegen.
Die wunderschöne Abfahrt auf enger Straße endet auf einer äußerst unübersichtlichen Kreuzung in Sta Maria im einsamen Münstertal, wo die Streckenteilung der beiden Routen war.
Als nächstes stand der Ofenpass auf dem Programm, nach dem wir ins Engadin hinabrollen konnten (Achtung: mit Ova Spin wartet noch ein Gegenanstieg nach dem Tunnel in Richtung Livigno auf uns.
Die darauf folgende Strecke von Zernez über Scuol nach Martina an den Fuß der Norbertshöhe geht zwar hauptsächlich Engadin- und damit Innabwärts, ist aber mit einigen Gegensteigungen zwar schön, aber unangenehm zu fahren, wenn man schon angeschlagen ist, was angesichts des Kilometerstandes denkbar ist und im Regelfall mit Gegenwind rechnen muss.
Die Norbertshöhe stellt dann allerdings keine nennenswerte Herausforderung da.
Glücklich und erschöpft ist dann, wer nach Nauders zurückkehrt.
6 gefahrene Pässe
Reschenpass, Stilfser Joch, Ofenpass, Umbrailpass, Norbertshöhe, Ova Spin
Viele Grüße aus dem Süden der Republik, Thomas