2 Langstrecken innerhalb 14 Tage.

Als ich mir noch ein „kleiner“ Lauf vor dem Urlaub und den 100 km Lauf am 16.8. in Leipzig schaute, fiel die Wahl auf den 8.Ottonenlauf über 69 km in Stieg .
Der Ottonenlauf ist ein Naturerlebnis.
Er führt von den 3 Harzorten Stieg, Alexisbad und Meisdorf überwiegend über Wald- und Forstwirtschaftswege, mit z. T. urigem Charakter, durch das Selketal im Harz zum gemeinsamen Ziel in die UNESCO-Weltkulturerbestadt Quedlinburg.
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Der Straßenanteil auf der langen Distanz beträgt knapp 10km.
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Die Läufer/innen durchqueren oder tangieren zwischen Stieg und Quedlinburg 13 Ortschaften bzw. Siedlungen, so unter anderem Güntersberge, Straßberg, Silberhütte, Alexisbad, Mägdesprung, Meisdorf, Ballenstedt, Gernrode und Bad Suderode. Es geht teilweise entlang der Selketalbahn, vorbei an 11 Harzteichen, 2 Burgen, Felsklippen mit herrlicher Aussicht auf das Tal, sowie durch 2 Felstunnel.
Eigens zur Entspannung für müde Wanderer und Läufer wurde von freundlichen Zeitgenossen nach etwa der Hälfte der Strecke eine stabile Schaukel angebracht. Zahlreich kleine und mittlere Steigungen sind zu bewältigen. Der größte Teil der Strecke ist dicht bewaldet und sehr schattig.
So machte ich mich am 1.8. abends auf den Weg, um rechtzeitig am Start zu sein.
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Da ich mich nicht mehr Online anmelden konnte, musste ich vor 6.30 Uhr da sein, um dieses zu tun. Pünktlich um 7.00 Uhr erfolgte der Start.
Mit nur 2-3 Std. Schlaf und ohne Frühstück, machte ich mich auf dem Weg, und das sollte ich noch zu spüren bekommen, ohne Frühstück auf einen Ultra los zu laufen.
Meine Renntaktik war bedacht anzugehen und nach 7 Std. zu finishen.
Die Strecke bot schöne landschaftliche Ausblicke, der den Lauf zu was besonderen machte. Schnell fand ich mich in der vordere Gruppe und spulte meine Km ab. Die Temperaturen beim Start waren ideal, ca. 10 Grad, aber das ging nur 3 Std. so, dann stieg die Temperatur auf ca. 25 bis 28 Grad, und das Wolkenfrei, so dass wie ich mir dachte, ab km 40 zu schaffen machte.
Bei Km 45 kam wie es kommen musste der Mann mit dem Hammer, das anlaufen ohne Frühstück hat jetzt zugeschlagen.
Ich kämpfte mich weiter nachdem mir mitgeteilt wurde ich liege auf einen guten 13. Platz. Bei km 50 war es so weit, die Gedanken auszusteigen sind da.
Aber ich entschied mich bei dem Verpflegungspunkt km 50 für eine 10 min Pause um Energie zu tanken. Etwas gestärkt und mit neuen Kräften machte ich mich auf den Weg, auch wenn ich dadurch 5 Plätze verloren habe, war es die richtige Entscheidung eine Rast eingelegt zu haben.
Meine Taktik ab da war einfach nur noch ins Ziel zu kommen ohne die 7 Std. als Ziel. Mit mehreren Gehpausen habe ich es dann doch noch in 7:12:48 geschafft und dass es über 1800 abfallende und 1500 steigende Höhenmeter waren, war ich mit meiner Leistung zufrieden.
Ein Platz 8 in M40 und Gesamt 17 ist auch von der Platzierung OK.
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Nach 2 Wochen Erholung war dann mein 2.er 100km in Leipzig dran. Da ich in Biel knapp die Zeit unter 10 Std. verfehlt habe, wollte ich die hier unterbieten.
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In Leipzig bin ich am Freitag um 14 Uhr angekommen und nach Einchecken im Hotel habe ich gleich meine Startunterlagen abgeholt, um am nächsten Tag nicht zu früh zum Stadion zu müssen. Am Samstag war es dann soweit, der Startschuss erfolgte bei optimalen 14 Grad Temperatur pünktlich um 6 Uhr.
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Die 50 und 100 km Läufer wurden auf den 10 km Rundkurs geschickt. Die Strecke verlief vorwiegend Flach durch einen Wald und weichem Boden. Aber schnell merkt man, dass es nicht nur flach war, den man musste min. 6 kleine giftige Steigungen ( Brücken ) laufen die Gesamt 15 Höhemeter pro Runde hatten.
Meine Taktik war Runden zwischen 56 und 58 min / km zu laufen, das auch bis km 60 auch geklappt hat, aber bei Km 45 kam ein kleiner Krampf im Oberschenkel, dachte dass ich durch Salz Einnahme bei Km 50 in den Griff bekommen würde, aber so war`s leider nicht.
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Bis Km 60 war ich mit 5:46 Std noch gut im meinem Soll, aber bei Km 62 machten die Oberschenkel zu. Trotz aller Bemühungen es doch noch in den Griff zu bekommen scheiterte und so war die 7. Runde über 10 min langsamer.
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Innerlich habe ich mit mir kämpfen müssen weiter zu machen, und eine Zeit weit über 11 Std. zu laufen oder um keine weiter schlimmeren Verletzungen mir zu holen, auszusteigen.
Auch wenn es mir schwer gefallen ist, habe ich mich für den Ausstieg entschieden, denn es hat erst die 2. Hälfte der Saison angefangen und ich bekomme noch meine Chance es besser zu machen.