Pirate – Welcome to Miami!

Wenn man mit dem norddeutschen Winter so gar nichts anfangen kann und sich spätestens im November schon wieder auf Sonne, Kurz Kurz & Co. freut, dann muss man die lange Wartezeit irgendwie überbrücken. Und wo kann man die kalten Monate zu Jahresbeginn am besten verbringen? Richtig – auf der Südhalbkugel! Oder zumindest dicht am Äquator! Wenn man dann noch zwei Brüder hat, die gerne dicke Autos fahren und schon immer mal in die USA wollten, dann bleibt einem fast nichts anderes übrig als den Radkoffer zu packen (damit sich das große Auto auch wirklich sein muss) und mit Sack & Pack in den Sunshine State Florida zu fliegen.
Um möglichst viel zu sehen, hatten wir Stationen in Miami, Orlando, Fort Myers und schließlich die Keys mit jeweils 3-4 Übernachtungen eingeplant, perfekt um sowohl Sightseeing für Nicht-Sportler als auch Touren einplanen zu können.

Miami: Dank Eurowings hatten wir in Miami leider nur einen Tag und konnten nur die Klassiker-Tour von Miami Beach über Downtown nach Biscayne Bay fahren. Die Amerikaner treffen sich für diese Runde an verschiedenen Coffee-Shops in der Stadt in aller Frühe um der Rush-Hour zu entgehen und so richtig sportlich fahren zu können. Dank Flugverspätung kam dies dann für uns leider nicht mehr in Frage. Dennoch cool zwischen Wolkenkratzern & Co. zum Palmenstrand zu fahren.

Orlando: Wer hier an Disney World denkt, der liegt richtig – was man allerdings nicht vermutet: Südstaaten-Flair vom Feinsten. Fernab der quirligen Parks reihen sich vielfach kleinere Seen aneinander an deren Ufern tolle, typisch amerikanische Häuser und Ranches stehen. Kaum Touristen, viele Gravelroads, angenehme Temperaturen, hier und da mal ein Alligator oder eine Schildkröte am Wegestrand – perfekt für die Grundlage zum Jahresbeginn. Übrigens auch ein recht preisgünstiges Reiseziel in Florida mit vielen Möglichkeiten, angefangen bei den Freizeitparks, über Touren in State Parks, dem Florida 1000 Mile Trail oder Rodeos für die Abend Unterhaltung.

Fort Myers Beach: So stellt man sich wahrscheinlich Florida oder auch Miami vor – kilometerlange, weiße Strände, bunte Strandhäuser, Beachbars, Wassersport. Wer so etwas sucht, ist dort genau richtig. Auch um Fort Myers herum ließen sich einige nette Touren auf vorgelagerte Inseln finden, nach 2-3 Tagen sind die jedoch auch abgefahren und spätestens dann sollte man sich Jetski & Co. widmen.

Marathon & Key West: Unser finales Ziel – die Keys! Eine Inselkette verbunden über einen 160 km langen Highway mit wiederum kilometerlangen Brücken, tollen Ausblicken auf das türkisfarbene Meer, tollen Stränden und schließlich Key West mit dem Southernmost Point der USA. Von unserem Haus in Marathon sind wir rd. 90km dieses Highways als Abschlusstour gefahren.

Ich sag mal so: Über so eine 7-Mile-Bridge zu fahren und rechts und links nur Ozean & Yachten zu sehen, hat schon was. Spätestens nach 90km war zumindest ich jedoch froh in Key West der brennenden Sonne und dem Schmutz des kompletten Inselverkehrs entkommen zu können. 😉 Die vielen Beachbars & Wassersportmöglichkeiten oder nach 2 Wochen touren auch einfach nur der Liegestuhl waren schließlich zu verlockend. Nichtsdestotrotz ein wirklich sehenswertes Reiseziel welches ich bei einer Florida-Tour keinesfalls auslassen würde.

Falls wer Bock hat auch mal Radurlaub in Florida zu machen:

  1. Flüge: Via Eurowings ab 270€ + Sperrgepäck wenn man Räder mitnehmen will. Eurowings ist allerdings ein Thema für sich auf der Langstrecke.
  2. Unterkünfte: Wir haben mit 4 Personen wirklich günstig tolle Poolhäuser via Air B’n’b gebucht. Preis-Leistung ist in den USA da nicht zu schlagen insbesondere wenn man nicht unbedingt ganz zentral wohnen muss.
  3. Auto: Ein amerikanischer Van bietet Platz für 4 Personen, 2 Radkoffer, 4 große Koffer, Handgepäck und Schnickschnack. „Dollar“ war in unserem Fall die günstigste Vermietung.
  4. Verpflegung & Preisniveau: Essen gehen ist im Prinzip genauso teuer wie Selbstversorgung wenn man auf nem humanen Level unterwegs ist. Lebensmittel sind fast doppelt so teuer wie in Deutschland, Eintrittsgelder mit D vergleichbar.
  5. Florida als Radsport-Ziel: Wenn man damit leben kann auf einer 145km-Tour nicht mehr als 40HM zu machen und auch mal 40km geradeaus zu fahren, sind schon mal gute Voraussetzungen geschaffen. Nein im Ernst: Florida hat viel zu bieten, das Straßen- & Wegenetz ist hervorragend für Radfahrer, Autofahrer sind entspannt und man kann auf zwei Rädern wirklich jede Menge Spaß haben!





    Cindy Törber