Also, ich hab mich echt etwas überbucht am Ende des letzten Jahres, und deshalb kam fast vier Wochen nach dem Regensburg Marathon schon der nächste. Aber da sich die Sportabteilung der Stadt Fürth zum 200sten Jubiläum der Stadterhebung gedacht hat, man könnte den Marathon über eine Runde durch alle Außenbezirke machen, statt drei Runden durch die Innenstadt, konnte ich nicht nein sagen. Schon aus dem Grund, dass es damals, als ich damit anfing, mein erster Marathon war.
Bei perfektem Laufwetter ging es am Sonntagmorgen auf die Strecke: Rund 3650 Läufer haben sich beim Metropolmarathon an den Start begeben, um sich kleine und große Ziele zu erfüllen. Viele Helfer, Musiker, mitfiebernde Angehörige und Freunde unterstützten sie kräftig beim Durchhalten. Nach Angaben der Stadt erlebten 35.000 Zuschauer das Spektakel.
Für uns Marathonläufer, die mit rund 42 Kilometern die längste Strecke zu bewältigen hatten, ging es im Jubiläumsjahr erstmals seit langem wieder in einer großen Runde durch die Fürther Vororte – von der Innen- und Südstadt über Poppenreuth, Sack, Bislohe, Stadeln, Vach, Atzenhof, Unterfarrnbach, Burgfarrnbach und Unter- und Oberfürberg nach Dambach zurück zum Start- und Zielpunkt an der Fürther Freiheit.
Zwar konnte ich mein Laufdefizit nicht wirklich aufholen, aber wollte trotz allem meinen Spass haben. Ich liess es locker angehen, die ersten fünf Kilometer, schon weil Halb – und Marathon zusammen starteten und die Strecke am Anfang einfach nur voll war. Genoss es dennoch, ohne diese lästige Brustkorbbandage zu laufen. Die Schmerzen waren nahezu weg, und es machte einfach nur Freude ohne Einschränkung zu laufen.
Recht schnell bekam ich dann meinen Rhythmus, der sich dann auch über ein paar Kilometer gut einpendelte. Nachdem ich in Regensburg schon drei Zehennägel verloren hatte, waren diese Probleme erstmal vom Tisch.
Bei Kilometer 28 zwickte etwas im Schuh, doch ich konnte es ganz toll weg ignorieren. Am Ende stellte sich heraus, das ich im Nagelbett ohne Nagel dann eine Blutblase hatte, die auch am Tag danach, als ich gegen die Flurkommode gelaufen bin, geplatzt ist. Marathon ist eben doch nicht so ganz gesund, wenn ich meinem Arzt glauben darf.
Ich kam durch ein sehr motiviertes Zuschauerpublikum, von denen ich auch viele kannte, sehr gut ins Ziel. Mit 3:33:11 war ich dann sogar um 13 Minuten schneller als vier Wochen zuvor, nach diesem Auftakt des Jahres bin ich doch ganz zufrieden, wobei die Strecke in Fürth doch um einiges anspruchsvoller war. Bin auch schnell regeneriert, sodass ich zwei Tage später schon wieder eine knackige Radeinheit fahren konnte.
Viele Grüße aus dem Süden der Republik,
Thomas Werthmann