Es ist viel geschehen, seit dem Auftakt der Saison in Mölln im September 2018 im Pirate IGOS Team
(Foto Doris Lucas)
Was war das selbsterklärte Ziel? Klar, mal wieder heil bleiben, dass fehlte noch in meiner Sammlung und für meine 4. Radcrosssaison. Und den Stevenscup fahren. Und die DM zum Abschluss in Kleinmachnow im Januar 2019. Dazwischen? Nix dolles geplant.
Die Gesundheit machte es mir verdammt schwer, monatelang kämpfte ich mit einem latenten Defekt im Immunsystem. Kein Arzt wusste Rat, immer hieß es, ich sei bombastisch fit. Und trotzdem kamen immer wieder diese Nervenentzündungen. Durchhalten, reinhorchen in den Körper, viele Pausen, Rennen schlimmstenfalls ausfallen lassen und nicht den Mut und die Hoffnung verlieren. Ich hatte mich doch so gefreut auf die CX Saison… Es hat sich gelohnt! So was von!!
Die ersten DC Rennen fielen für mich flach, verschiedene Gründe. Startaufstellung beim der DM nach Deutschlandcup Platzierung… Mist…schauen wir mal.
Dann der erste Sieg auf meiner Siegerstrecke von 2015 in Kiel bei Traumwetter vor meiner Lieblingskonkurrentin Lisa. YES!
Es lief und lief und die Tiefen wurden weniger tief, die Höhen etwas höher. Langsam.
Nordmeisterschaften in Neubrandenburg. Fahren wir dorthin? Blöde Frage. Veranstalter machen sich krumm, machen und tun und Fahrer scheuen die Anfahrt? Geht nicht! Nachts aufstehen, Teamkollegin auf dem Weg einsammeln und los! Nächster Sieg vor meiner Lieblingsfahrerin Lisa. YES!
Mit zunehmender Rennbelastung zeigten sich wesentliche Unterschiede im Radmaterial. Das eine Rad ging nicht mehr im Rennen, der Rahmen ist zu groß, technische Passagen im Rennen sch… zu fahren. Mein Hauptrad bockt beim Schalten, Kettenabwürfe unter Schaltbelastung und wertvolle Platzverluste waren die Folge. Wie war das? Ja richtig, jammern auf hohen Niveau
Der 2. Gesamtplatz im Stevenscup wurde sowohl nach oben als nach unten „save“, sofern man den Begriff im Cross benutzen sollte, denn save ist beim Cross so gut wie nichts!
Und dann ging es los: in einer Kurzschlußentscheidung fuhren Stephan (ohne den das mit dem Radcrossfahren sowieso schon mal überhaupt nicht gehen würde) und ich das erste Mal in den Süden, zum DC Doppelrennen Vaihingen und Magstadt. Mit unerwartetem Erfolg!
zusammen mit den amtierenden und zukünftigen Deutschen Meisterinnen auf dem Podium in Magstadt
Irgendwie bekamen die nächsten Wochen nun eine gewisse Eigendynamik.
Die Gesamtwertung im Deutschlandcup rückte in den Vordergrund. Die Wochenenden wurden irgendwie passend gemacht und die Reisen,
noch mal in den Süden und kurz vor Sylvester nach Herford und Vechta, begannen. Lohn der Mühen:
Die erste Startreihe bei der Deutschen Meisterschaft, der 5. Platz Gesamt im Deutschlandcup 2018 und der Gewinn der neu eingeführten Ü40 Wertung. Was noch? Immer noch heil….
Wie groß war da die Aufregung eine Woche vor dem Meisterschaftswochenende? Hoffentlich, hoffentlich versau ich’s nicht vor lauter Kopfkino auf den letzten Metern. Es gibt so viel zu hoffen…es hat geholfen.
Im Hauptrennen am Samstag durften wir dann ran, 26 Frauen.
(Foto Papa Letz)
Im Nachhinein kann ich gar nicht mehr sicher sagen, ob die mentale Streßbelastung kräftezehrender war oder die körperliche Anstrengung über die rund 50 Minuten des Rennens. Ich wollte sicher fahren, um jeden Preis die Schwachstellen des Rades beachten (Schaltung/ Kettenabwurf), keine unnötigen Fahrfehler machen, den Start nicht verträumen, und wer weiß was noch alles.
Der 6. Platz sollte es werden, es ist alles gut gegangen und ich bin wahnsinnig dankbar.
Mein Blick geht schon immer noch nach oben, ich gebe es zu. Es drängeln sich Gedanken vor wie, wäre noch mehr drin gewesen?
Wie war das mit der Demut? Und Dankbarkeit, weil eben nichts selbstverständlich ist.
(Foto Papa Letz)
Gesundheit nicht und Liebe auch nicht. Unterstützung von vielen verschiedenen Seiten schon mal gar nicht, oft leise und eben fast wie selbstverständlich. 4 Monate Radcross Saison „durchzufahren“ sind für mich eine wahnsinnig lange Zeit.
Ich, Cordula, bin sehr dankbar