Mannis Bericht vom härtesten Hindernislauf Europas!

Moin Moin,

Am ersten Dezemberwochenende war es wieder soweit! Anreise am 2.12. in die Hölle von Rudolstadt! In der Thüringischen Provinz findet seit 2012 ein Hindernislauf der besonderen Art statt. Getting Tough the Race ist kein Funlauf, sondern eine Möglichkeit, seine Grenzen aufgezeigt zu bekommen!
In 11 Jahren Hindernislauf, habe ich bis heute nichts vergleichbares gefunden. Vor diesem Lauf muss sogar der Tough Guy in UK eine respektvolle Verneigung durchziehen!
Ich starte hier seit dem ersten Rennen, somit ging es um den 5. Start in Folge und  um die begehrte, erste Veteranen – Medaille!
Es ging aber um noch mehr, meine Frau läuft erst seit einem halben Jahr und hat es sich nicht nehmen lassen, diesen Lauf in Angriff zu nehmen. Ich würde lügen wenn ich sage, dass ich mich mit ihrer Entscheidung wohl gefühlt habe. Aber wenn sie will, will sie!

Es ging also am 2.12. über Brandenburg (Frau einsammeln) nach Rudolstadt. Teammitglied Oliver Diedam, hatte sich um die Unterkunft gekümmert und so zogen wir mit 16 Leuten (Team Pirate und die befreundeten Teams Muddy Fox und Heidesprinter) in eine ganz besondere Bude ein.
Den Vermieter bezeichne ich mal liebevoll, als Ludolf von Thüringen 😉
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Traditionell ging es dann zur Startkartenausgabe und der damit verbundenen Pre Race Party. Niemand hat vor hier Bier zu trinken, aber es kommt natürlich anders. Wir treffen die Hindernisläufer aus ganz Deutschland, man herzt sich und stößt mit einem Kaltgetränk an! Später ging es dann zurück in die Unterkunft. Pizza bestellt und noch einige Leistungshemmende Getränke zu uns genommen! Gegen 2 Uhr ging ich als letzter ins Bett, nur um 8 Uhr viel zu spät wieder aufzustehen.
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Start 10:00 Uhr, ca. 20 Minuten um zum Start zu gehen, Tasche abgeben etc……… also keine Zeit für Frühstück! Oh Gott, diese Tortur auf nüchternen Magen……..das geht nicht, also wenigstens 3 Gels schlürfen um den Rum getränkten Magen zu beruhigen! Das Thermometer zeigt -5 Grad, es ist schweinekalt! Die Pirates Markus Schmidt, Oliver Diedam, Stefan und Simon Glatzel, sowie Jan Kühhirt, Robert Cimander und Christin Klinger, versammeln sich mit mir im Zelt um die Gänsehautansprache der Veranstalter zu verfolgen.
Völlig aufgepeitscht geht es dann bei Dudelsackklängen, gemeinsam im langsamen Marsch zum Start. Dort angekommen, erwartet uns eine ACDC Coverband, Kunstflieger ziehen ihre Kreise und Wasserwerfer sorgen direkt dafür, dass wir nicht trocken bleiben. Der Startschuss fällt, 3200 Helden begeben sich im größten Massenstart Europas auf die hartgefrorene Strecke. Es gilt ca. 24 Km und 1000 Höhenmeter mit unzähligen Hindernissen zu überwinden. Gleich nach 30m heißt es ca. 100m kriechen, bevor es in die ersten beiden Wassergräben geht! Soll ja Niemand bei – 5 Grad trocken auf die Strecke J meine Frau habe ich noch im Auge, aber sie schickt mich vor und sagt, lauf vor, ich mache das hier schon…….. also laufe ich, was bei diesem Rennen auf der Strecke passiert, erlebt jeder anders. Das ist eine persönliche Erfahrung die ich nicht beschreiben kann oder will. Nur so viel sei gesagt, Tauchen bei Minusgraden, hangeln mit gefrorenen Fingern und kriechen auf Schotter macht keinen Spaß! Aber es zeigt dir was möglich ist, wenn du wirklich willst! Der Kopf entscheidet über Sieg oder Niederlage! Und der Sieg wird nicht durch die Platzierung definiert, sondern dadurch, es ins Ziel zu schaffen!!
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Das Ziel!! Was dir hier durch den Kopf geht, kann man kaum beschreiben. Nahtoderfahrung beschreibt es wohl am besten. Völlig durchgefroren und in Trance habe ich es geschafft! Das 5. Rennen, das 5. Mal im Ziel! Ich bin ein Veteran!!, genießen kann ich es nicht, meine Frau und der Rest des Teams kämpfen noch auf der Strecke (außer Stefan, Simon und Robert…. Die waren schon geduscht 😉 Ich steige in den Shuttlebus zur Dusche und versuche wieder zu Verstand zu kommen. Nach dem Duschen erlebe ich den wohl glücklichsten Moment meiner Laufkarriere…… ich gehe vor die Tür und sehe meine Frau die mir mit Markus entgegen kommt, Tränen in den Augen, aber superglücklich!
Sie haben es geschafft. Markus mit wenig Training, Christin, nach nur einem halben Jahr Training! Selten so stolz gewesen! Am Abend durfte ich dann noch mit der Handvoll Leute auf die Bühne um die Veteranenmedaille zu empfangen. Von der anschließenden Party berichte ich lieber nicht J
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In diesem Sinne!! PIRATE FOREVER!!!

 

PS: ca 800 Läufer haben das Ziel nicht erreicht!