Am 17.9.2014 machte ich mich auf den Weg nach Bad Gögging, um das Team Piraten Dirt Department beim Limesrun 2014 würdig zu vertreten.
Am Vortag angereist und gleich nach dem einchecken im Hotel, ging es zur Abholung der Startunterlagen.
Der erste Eindruck war sehr gut und zeigte, dass sich das PAS-TEAM Ltd und der Master Chief sehr viel bemüht haben um eine Klasse Veranstaltung auf die Beine zu stellen.
Nach Abholung der Startunterlagen habe ich einen Hilferuf vom Harald Lange im Facebook gelesen, der gleich in Ingolstadt auf dem Bahnhof ankommt
und keine Möglichkeit mehr hatte nach Bad Gögging zu kommen .
Zu Information Harald ist seit seiner Kindheit bis auf 5 % auf einem Auge blind, dass aber Ihn nicht hinderte beim Limesrun teilzunehmen. Wie es sich für einen Pirat gehört, machte ich mich gleich auf den Weg und holte Ihn in der 40km entfernte Stadt ab.
Danach verbrachten wir einen schönen Abend und tauschten unsere Lauferlebnisse beim Abendessen aus (Harald PB beim Marathon ist unter 03:06).
Nil mortalibus ardui est – Nichts ist dem Sterblichen zu schwer! Unter diesem Motto begaben sich die Läufer auf die 30 km lange Strecke.
Der Start erfolgte bei besten Wetterbedienungen pünktlich um 11.00 Uhr .
Meine Taktik war mit Harald zu laufen und mit Ihm gemeinsam die Hindernisse zu überwinden.
Das Tempo war vom Start her sehr hoch und so konnte ich nur die ersten 7 km Harald folgen, der einfach zu schnell für mich war, und ich ab 7 km mein Tempo machte und ich Harald davon laufen ließ. Zu den Lauf-Stationen 1-4 waren sportlich bis schlammige Stationen. “Socker Wire” und “Bier-Hürden” waren die ersten Kriech- und Klettereinlagen.
Jetzt wurde es dreckig: Die Moor-Gruben waren ein Highlight des LimesRun. Sie waren mehrere Meter tief, gefüllt mit dunkelbrauner, zäher Pampe, und man kam alleine rein, aber nicht alleine raus.
Amicus certus in re incerta cernitur – in der Not erkennt man den wahren Freund!
Von unten schieben, von oben ziehen, so blieb keiner zurück.
Weiter ging es danach über die feucht-schlammigen Moor Fields, die nach Dauerregen kurz vor dem LimesRun gut gefüllt waren!
Stationen 5 – 9: Ab ins kühle Nass, schön schlammig und nass liefen wir wieder zurück in Richtung Start- und Zielbereich,
unter einer Brücke durch am Event-Gelände vorbei. Hier warteten noch ein paar Container mit der zähen Moor-Heilpampe.
Am The Monarch Hotel führte der Parcours einen steilen, unwegsamen Hügel hinauf, durch Brennnesseln, Dornen, sperriges Gebüsch und über tückische versteckte Wurzeln.
Und dann wieder hinunter…und wieder rauf…und wieder runter…und wieder rauf…und runter…und immer so weiter…
Nach diesen Strapazen lenkte der Master Chief uns in Richtung Kurpark, und da wurde es zum ersten Mal richtig nass!
Vorher galt es noch, über ein Reifenhindernis zu stolpern, ohne sich die Knöchel zu brechen, dann ging es direkt ins Wasser: Die Legionäre mussten eine Strecke von über 100 Metern längs durch den Kurparksee schwimmen, angefeuert vom Publikum.
Und damit nicht genug: Am Ufer angekommen liefen Sie nur ein kurzes Stück, dann ging es wieder ins Wasser und durch den Alten Kurparkweiher durch mit seinem schlammigen Untergrund und glitschigen Uferböschungen. Willkommen im Kurort Bad Gögging ;-)!!!!
Stationen 10 – 14: Im pulsierenden Herzen von Bad Gögging: Nach den Schwimmstrecken im Kurpark ging es in einem Bogen um Bad Gögging herum – teils entlang der Abens, teils über Felder und Wiesen.
Über schlammige Uferpfade erreichten wir die Ortsmitte von Bad Gögging. Und wurden erst mal wieder nass: Die Abens musste an breiter, tiefer Stelle durchquert werden.
Am anderen Ufer warten dann Röhren zum durchkriechen. Der Fluss ist ein wichtiges Element beim LimesRun, es folgten zwei weitere Wasserhindernisse: Gögging Bridge und das Tauchhindernis “Der Eisvogel .Wer sich da durchgekämpft hatte, folgte dem Parcours nun raus aus Bad Gögging. Hier führte die Strecke zunächst durch einen sumpfigen Übergang, danach ging es auf dem Damm entlang in Richtung Eining bis zum Wahrzeichen des LimesRun, dem alten Römerkastell Abusina .
Stationen 15 – 17: Durch die Wildnis: Mit dem langen Laufstrecken entlang des Damms, für mich als Läufer, hatte die Möglichkeit meinen Rhythmus zu finden, warm zu werden und mal richtig Tempo zu machen und zu überholen.
Auf einer Anhöhe wartete dann das ehemalige Römerkastell Abusina. Die Ruinen des UNESCO Weltkulturerbes bildeten eine phantastische Kulisse für den LimesRun, und an einer Verpflegungsstation konnten wir den Blick über die Donauauen genießen.
Von Abusina aus liefen wir dann durch Hopfen- und Rapsfelder zum Gelände einer alten Ziegelei. Dort gab es alles, was das Cross-Hindernis-Läuferherz begehrt: Gestrüpp und viel lehmiger Schlamm, und der Master Chief hatte sich hier bei sehr niedrigen, fiesen Kriechhindernissen so richtig ausgetobt.
Dschungelartig ging es weiter: Die Strecke führte zurück in Richtung Bad Gögging, machte aber noch einen Schlenker über das Gelände des Campingplatz Felbermühle.
Hier wartete die Station „Vietcong“, ein besonders schlammiger und verschilfter Flussabschnitt. Rückweg: Bis idem non est idem – Zweimal das Gleiche ist nicht dasselbe. Und wie ging es weiter? Genauso, wie es begonnen hatte, nur in umgekehrter Reihenfolge: Wir mussten alle Herausforderungen des Hinwegs von Station von 14 bis zum Ziel noch einmal meistern!
Und das mit inzwischen rund 20 Kilometern in den Beinen…Noch einmal mussten wir am Eisvogel tauchen und die Tubes in der Ortsmitte überwinden. Noch einmal durch die Abens und den Kurparksee schwimmen. Noch einmal über das Reifenhindernis stolpern und den unwegsamen Monarch Hill rauf und runter.
Noch einmal in die Container mit dem zähen, schwarzen Naturmoor steigen. Noch einmal unter der Heiligenstädter Brücke durchkriechen und die feuchten Moor Fields überqueren. Und zum Schluss dann noch einmal durch die drei tiefen Moor-Gruben und über die Hindernisse beim TSV Bad Gögging.
Finis coronat opus. – Das Ende krönt das Werk .
Dann hatten wir einen letzten Kilometer zu laufen, bevor wir die Ziellinie erreichten und wir die Finisher Medaille umgehängt bekamen, die Decus Perfectorum!
Wir waren nass, schlammig, zerschunden, erschöpft und entkräftet, aber ich hatte es geschafft, und ich war stolz darauf ein guter Platz 60. von 1.170 Läufern erreicht zu haben!!!
Mein Fazit: Nicht nur das ich einen guten Platz erreicht habe, muss ich wieder den Master Chief für diese gelungene Veranstaltung meinen größten Lob aussprechen, denn man merkt immer wieder, dass nicht das Kommerzielle im Vordergrund steht, sondern ein gelungener Lauf mit viel Spaß.
Und was bemerkenswert war, dass man an keinem Hindernis sich anstellen musste, sondern alle Reibungslos bewältigen konnte.
Darum 2016 bin ich wieder am Start, die Anmeldung ist gemacht.