Der Roßtaler Erntedanklauf

Nach zwei Jahren Laufwettkampfpause aufgrund eines ausgerenkten Würfelbeines, was kein Arzt feststelle, schlimmer noch, mit Einlagen falsch behandelte, entschied ich mich, das selbst in die Hand zu nehmen. Bei einem Sport und Schmerzseminar im Januar erfuhr ich dann auch was mir fehlte, und der Osteopath fand sofort das Problem in meinem Fuß, schlug ihn zweimal auf den Tisch, und das ausgerenkte Knöchelchen war wieder da, wo es sein sollte. Das ging so schnell, dass ich am anderen Morgen schon beim Lauf ABC mitmachen konnte. Ich könnte nicht glauben was da geschah, das Vertrauen in Ärzte war erstmal sehr erschüttert.

Nun hieß es natürlich, den Leistungsverlust von fast zwei Jahren weg zu trainieren, also lief ich wieder.  Anfangs beschämend langsam, doch ich wurde kontinuierlich schneller. Also stand einem kleinen Herbstwettkampf dann auch nichts mehr im Weg.

Durch einen Arbeitskollegen erfuhr ich vom Roßtaler Erntedanklauf, eine kleine Dorfveranstaltung wo man nicht allzu viel zu verlieren hat. Perfekt für den Wiedereinstieg. Fünf Tage vor Start meldete ich mich an und war der 18. auf der Starterliste. Zum Renntag waren es dann mit  Nachmeldungen doch 40 Starter für den Hauptlauf.

Am 1.10.17 früh um 11:00 Uhr war es dann soweit, bei 12 Grad stellte ich mich an die Startlinie und spürte gleich dieses fast vergessene Kribbeln. Was sich dann als Traillauf herausstelle, womit ich nicht gerechnet hab. Durch den Regen am Samstagabend war die Strecke schön aufgeweicht und matschig, und so rutsche ich durch Felder und Wälder. Lauftechnisch lief es mehr als gut und ich hatte einen Riesenspaß dabei, mal endlich wieder alles zu geben. Zwei der Favoriten schieden vorzeitig mit Krämpfen und Zerrungen aus, und ich hatte dann die irrwitzige Hoffnung auf eine gute Platzierung. Nach der ersten Runde waren die Kurzstreckenläufer raus, und ich lief ziemlich allein in der Gegend rum, weit vor mir einer, uneinholbar, und nach hinten dasselbe. So versuchte ich meine Pace zu halten, was mir nicht so ganz gelang, und rannte ins Ziel.

17,8 km in 71 Minuten, für den Einstieg war ich absolut zufrieden, hatte es doch für den achten Platz noch gereicht.

Habe mich dann gleich für den nächsten Lauf angemeldet, aber das wird ein anderer Bericht.

Viele Grüße aus dem Süden der Republik,
Thomas Werthmann