Das Saisonende steht schon vor der Tür und unser Saisonhighlight stand kurz bevor. Schon vor einem Jahr meldeten wir uns für unsere erste Mitteldistanz bei der Challenge Almere-Amsterdam an. Die Vorbereitung im Verlauf des Jahres lief sehr gut, aber es kam wie es kommen musste: Eine Woche vor dem Start kam die „Männergrippe“ und wir konnten bis kurz vor Start nicht abschätzen, ob Johan überhaupt starten kann. Aber so einen Start abzusagen, ist natürlich schwer. Also hieß es für ihn einfach versuchen was geht und rechtzeitig rausnehmen, wenn er merkt, dass es nicht mehr geht.
Die Wettervorhersage war nicht dolle, stark bewölkt, eventuell Regen , 12-15 Grad und bis zu 40 km/h Süd-Westwind und bis auf den Regen (der kam nicht, gab sogar etwas Sonne für die Seele) war es dann auch genauso.
Der Vorabend Check In:
Wie aufregend, wenn man diese Abläufe noch nie mitgemacht hat. Was kommt in welchen Beutel, haben wir an alles gedacht und werden unserer Räder die Nacht ohne uns überstehen? Ja, es war am nächsten Morgen alles da und die Räder durch den Regen nur noch etwas nass.
Auf geht´s zum Schwimmen:
Rolling Start haben wir noch nie gemacht und sortierten uns in der Mitte bei 35-39 min ein. Alle 10 sec zu fünft ins Wasser war super entspannt. Leider dachte ich die Rampe wäre etwas länger und ich kann bis zum Absprung noch einen Schritt machen und Plumps war ich verschwunden 😂. Ich musste dann selbst lachen, wie blöd das wohl aussah. Johan zog davon und ich habe das Schwimmen ruhig angehen lassen. Aufgrund des Windes war auch das Binnengewässer recht wellig, die Orientierung viel oft schwer und einige Züge gingen ins Leere. Letztendlich waren wir beide sehr zufrieden, Johan ging nach 39 min, ich nach 44 min aus dem Wasser (nach 2,1 km Schwimmstrecke).
Schnell ins Wechselzelt, richtigen Beutel suchen und weiter geht’s zum Rad. Hätte bei mir auch etwas schneller sein können, aber im Zelt war´s so gemütlich 😉.
Ab auf´s Rad:
Wir sind am Vortag die Strecke mit dem Auto abgefahren und wussten, dass wir die einsamen 35 Deichkilometer Rückenwind haben werden. Leider blieb es genau bei diesen 35 km und alles andere war, vor allem für mich, ein Kampf. Eigentlich wollte ich ca. 2:50 auf dem Rad unterwegs sein, es wurden fast 20 min mehr, da 92,5 km und gaaaanz viel Wind. Ich wollte auch nicht mehr tun, da ja mein gefürchteter Lauf noch bevorstand. Auch Johan kämpfte mit dem Wind um seinen Oberschenkeln, konnte aber sein Ziel mit 2:30 halten. Er merkte aber hier bereits, dass er die Leistung nicht voll abrufen konnte.
Und nun noch 3 Runden je 7 km Lauf:
Nach dieser Windschlacht dachte ich mir, lauf einfach mal locker los, der Gewinner lief gerade ins Ziel 😰 und für mich ging es auf die 1. Von 3 Runden. Es fühlte sich bis zur Hälfte gut an, ab km 11 wurden die Beine schwer, km 14 nochmal am Ziel vorbei und Johan winkte mir schon mit Folie umhüllt und Medaille umhängt zu. Er war also gut angekommen und ich wusste, dann schaff ich die letzten 7 km auch noch. Jetzt waren die Verpflegungspunkte meine Ziele und ich gönnte mir jedes Mal ein paar Meter Gehpause. Es war noch genug Antrieb für den letzten km da und somit war ich auch mit meiner Laufzeit zufrieden.
Johan merkte bereits nach 5 km, dass beim Laufen nicht viel gehen wird und hat dann vernünftigerweise das Tempo rausgenommen und die letzte Runde gemütlich beendet 😊.
Zwar haben wir beide von etwas besseren Zielzeiten geträumt, sind aber dennoch vollkommen glücklich und zufrieden mit dem Erreichten. Die Veranstaltung ist super organisiert gewesen, es gab nie lange Wartezeiten (außer beim Essen 😉), das Publikum an der Laufstrecke war sehr motivierend und hat ordentlich gepusht. Es war sicher nicht unsere letzte Mitteldistanz, wir planen schon für die nächste Saison.
Eure Claudia und Johan (Gerrit-Jan)