26. Erzgebirgemarathon EBM 1oo in Seiffen

Liebe Rennsportgemeinde nach meinem Kreuzbandriss mit den dämlichen Nebenwirkungen hatte ich als Chefpirat ziemlichen Trainingsrückstand den ich erst langsam aufholen konnte.
Dank meines nimmermüden Antreibers Victor und meiner Dienstagsrunde sowie vieler einsamer Trainingskilometer komme ich langsam in Schwung. Also beschlossen Victor und ich ein Männerwochenende beim EBM in Seiffen zu verbringen. Schlafen im Bully, Essen im Zelt, Pupen im Freien also alles was zu Hause nicht geht. Angemeldet und ab ging der Express. In Hannover hatten wir gefühlt seit Ende April keinen Niederschlag mehr umso verwundeter waren wir als wir bei strömenden Regen im Kurort Seiffen ankamen und uns die Nußknacker betröppelt anschauten.

Victor hatte in den Trainingseinheiten mächtig Dampf gemacht und sah bei der Dienstagsrunde bärenstark aus, so dass er sich entschloss am Vorabend beim Bergsprint mitzumachen. Knapp 1000m bei einer Steigung von bis zu 23%, die sog.“ Wettiner Höhe“.  Naja, Wetter hielt und die Moosgummigriffe am Lenker waren schön nass und erfrischten, Beine optimal und Kraft bei so einem U-19er unerschöpflich. Da stand er also in der der Starttraube der Marathonschlachtschweine und wartete aud das GO. Einzelnd hechteten die Fahrer den Berg hoch um am Ende bewußtlos vom Rad zu kippen. 60 Starter teilweise mit Slicks und optimierten Rennern unterwegs und der kleine Dirter der bestimmt vergessen würde seine Gabel zu blockieren. Naja, der Olle hatte sich oben im Zielbereich positioniert und wartete bis der Sprecher eine starke Zeit von Victor vom TEAM Pirate ankündigte. Leider reichte es nur zu AK. 8 bei den Herren und 19 in der Gesamtwertung J Gabel war blockiert…

Abends im Bully schön ein Filmchen geschaut und nett weggeschnorchelt bis mich in der Nacht der Gott des Donners und Aquaman weckten. Was hat das gegossen, meine Motivation sank auf den Gefrierpunkt. Bei Scheißwetter wollte ich doch nicht mehr fahren… Kneifen? Nö.. Sonne kam raus Victor erwachte und schon machte Papa ein schönes Frühstück – Schokobrötchen und Eierwaffeln – Männerrennfrühstück 😉

Startnummer an den Lenker und ab in den letzten Startblock. Na Super nur die Jungs mit dem Fullfacehelm und den Damenrädern standen noch hinter uns. 3,2,1 AC/DC und ab Victor nochmal in Erinnerung gerufen das uns die Prinzessin ärger macht wenn wir verbeult nach Hause kommen und weg war er…

Auch bei mir lief es sehr gut, prima Zug bis mir auf einem Waldstück die Dichtmilch aus dem Hinterreifen und den Arsch spritzte. Weltklasse der Riss war so lang das die Luft gleich weg war. Pannentasche auf und Schlauch rausgeholt- Super André , der Fixie- Ersatzschlauch von Victor…, was macht der bei mir? Also musste ich einen Schlauch erbetteln, was nicht so einfach war. Nachdem das ganze Feld vorbei war und nur ein paar Träumer noch unterwegs waren hielt einer aus Leipzig mit einem riesigen Rucksack an und meinte er würde nur zum Spaß fahren und gab mir einen niegelnagelneuen Schwalbeschlauch. Nach insgesamt 45 Minuten war der Bolide wieder fahrbereit und die wilde Hatz begann bis zum nächsten Streckenposten, da der Riss so groß war, dass der Schlauch auch gleich wieder Schaden nahm. Nach weiteren 2 mal Schlauchwechsel kam auch ich dem Ziel näher und überholte einige Spaßfahrer und den Schlauchspender aus Leipzig J.

Victor wartete in der letzten Zielkurve auf mich und konnte es gar nicht fassen … über eine Stunde Rückstand. Er war sogar vor dem einsetzenden Regen im Ziel und komplett sauber während ich aussah wie ein Matschcatcher. Aber was willste machen, die Missschönheiten des EBM warteten auf das Siegerfoto mit mir J.

Nicht aufgegeben und schön Schläuche wechseln geübt, passt. Ein wundervoller Tag im Erzgebirge neigte sich dem Ende und wir wollten eigentlich nach Hause als Victor meinte wir sollten noch mal auf das Ergebnisbord schauen. Ach stimmt ja, Junior meinte er hätte gefühlt ewig überholt. Puuh, zum Glück nur AK 4er und wir mußten nicht noch auf die spätere Siegerehrung warten. Ak 4 aus dem letzten Startblock bedeutet nächstes Jahr stehe ich mit dem Dirter wohl nicht in einem Startblock…

Schönes Männerwochenende, freue mich auf das nächste Jahr beim EBM in Seiffen.

Kette rechts,

André und Victor