Black Forest Ultra Bike Marathon Kirchzarten

Zum ersten Mal stand für mich der Black Forest Ultra Bike Marathon in Kirchzarten im schönen Schwarzwald auf dem Plan. Die Wettervorhersage ließ seit Tagen schlimmes Erahnen, was mich aber nicht abhielt. Schließlich war bereits am Tegernsee das Wetter schon nicht berauschend und ich somit kampfeprobt.

Da ich zum ersten Mal dabei war, durfte ich mich in Startblock 39 einreihen. Wenn man bedenkt, das die Marathon-Strecke mit 77 km und 2050 HM mit dem Startblock 21 angefangen hat, musste ich das Feld quasi von hinten aufräumen.

Gegen 08:45 durfte ich dann endlich auf die Strecke und zu allem Überfluss fing es jetzt auch noch richtig an zu schütten.
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Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Bei gutem Wetter kann schließlich jeder fahren! Nach dem der erste Teil noch auf Asphalt zurückzulegen war, wurde es dann auf rotem Sand-Schotter-Wasser-Gemisch schon ziemlich dreckig. Das tat auch meinem Getriebe nicht gut und nach 5 km hatte ich das erste Knarren und mit der Schaltung erste Probleme. Gut, das noch 75 km Vor mir lagen.

Es ging dann weiter stetig bergauf, hier selbst bei Schlamm und Matsch, wobei ich langsam warm wurde und meinen Rhythmus fand.
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Bei den Abfahrten musste man sich dann doch ziemlich konzentrieren. Der Vorteil im Schwarzwald gegenüber den Alpen ist allerdings, das es hier kaum scharfe Kurven gibt und bei diesem Sauwetter auf den Schotterpassagen gut zu fahren ist.
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Bei dem ganzen Dreck, der unter einem lag, hat man manchmal schon gedacht ”was mach ich hier eigentlich”. Aber von oben wurde es langsam trocken und die erste Verpflegungsstelle nach knapp 29 km in Hinterzarten dann auch bald erreicht. Hier lagen dann schon knapp 1000 hm hinter einem.
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So ging es weiter durch den schlammigen Schwarzwald, mit den auch vielen kurzen und knackigen Anstiegen. Bei diesen rutschigen Verhältnissen war das alles aber auch nicht immer einfach und es roch ziemlich modrig.
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50 km lief es bei mir dann ziemlich rund. Nach den Zwischenergebnissen lag ich vor dem Anstieg nach Stollenbach in meiner AK auf Platz 287. Über Datasport kann man ja im Nachhinein alle Zwischenergebinsse nachlesen. Eine tolle Sache wie ich finde. Der Anstieg nach Stollenbach wurde mir dann aber zum Verhängnis.

Obwohl dieser nicht unbedingt Steil war, habe ich irgendwie kein Druck mehr aufs Pedal bekommen und mich mühsam zur dritten Verpflegungsstelle raufgekämpft. Im Nachhinein war es vielleicht ein Fehler, das ich die zweite Verpflegungsstelle ausgelassen habe. Aber daraus habe ich meine Lehren gezogen. Auf jedenfall hab ich hier einige Plätze verloren. Die Abfahrt lief dann wieder.
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So Langsam kam ich aber wieder in Tritt und der letzte größere Anstieg, zu Beginn auf Asphalt, war dann wieder einigermaßen gut zu fahren und auch den Rhythmus hatte ich wieder gefunden. Nach 5:39:27 Stunden hatte ich dann ohne großem Defekt, wovor ich nach 5 km schon Panik hatte endlich das Ziel erreicht.
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Am Ende war es Platz 309 in der AK von 465 gestarteten Fahrern, wobei 435 ins Ziel kamen. Gesamt war es Platz 848 von 1345 gestarteten Fahrern. 1249 kamen letztendlich ins Ziel. Außerdem habe ich mir mal die Mühe gemacht, nur den Jahrgang 1969 rauszusuchen. Hier war es Platz 32 von 52. Mein Bike und ich hatten danach erstmal eine Wäsche verdient.
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Nachdem es beim Bike-Wash ziemlich lange gedauert hätte, hab ich mich kurzerhand entschlossen, mit meinem Bike in den nahegelegenen Bach baden zu gehen, damit erstmal der gröbste Schmutz vom Bike weg war.
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Am Ende war es für mich bis jetzt das beste Rennen in diesem Jahr. Respekt und Danke noch an die Zuschauer, die des Öfteren das Getriebe vom Bike mit Dampfstrahler und Wasserschlauch vom Schlamm befreit haben. Allein die Ortsdurchfahrten mit den vielen Zuschauern, auch bei dem Wetter, hat für vieles entschädigt. Die Stimmung war großartig. Im nächsten Jahr werde ich wieder dabei sein, aber mal auf der etwas kürzeren Strecke, damit ich auch mal den Anstieg in Aftersteg miterleben kann.

Bei der Heimfahrt am Montag habe ich mein Bike dann gleich mal bei meinem Bike-Doctor vorbeigebracht. Die Rennen am Tegernsee und jetzt in Kirchzarten haben der Maschine ganz schön zugesetzt.

Jetzt gilt die Vorbereitung dem 24h-Race im Münchener Olympiapark am 09./10.07., wo ich mit Neumitglied Alex Strößenreuther im 2er an den Start gehen werde.

Immer schön Kette rechts und das Wetter kann jetzt nur noch besser werden.

Euer Pirate Picasso Michael Heins