Bieg Katorznika

Mal wieder etwas Neues ausprobieren, oder so ähnlich könnte man es formulieren. So ging es für mich am 13.August in den frühen Samstagmorgenstunden auf Kurs Süd-Ost. Ziel war der Bieg Katorznika, 50 km nördlich von Kattowitz. 500 km mit dem kleinen Smart über naja größtenteils ordentliche Straßen. Lediglich die 20 km nach dem Grenzübertritt waren grausam. Ich vermute mal, man traut den deutschen nicht, und meint, bei einem Überfall macht sich der Feind erstmal den Rücken kaputt. Clever clever 😉

Nun ja, aus den geplanten 5 ½ Stunden wurden recht schnell 6 ½, da ab Breslau eine Mautstation die Wege blockiert. Glücklicherweise zeigt mir mein Navi nicht nur Aldi, McDonalds usw. an, sondern hatte auch eine schöne Ausweichrute errechnet. Kurz über zwei Dörfer und schon war ich wieder auf der Autobahn. Ankunft am Gelände war gegen halb eins, also noch 1 ½ Stunden bis zum Start. Startunterlagen organisieren, kein Problem, denn es war nicht mehr viel los. Dann umziehen, Klamotten abgeben und hin zum Startbereich, noch 45 min.
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Die ersten machten sich schon warm, naja, ~10 km bei 20°C, da muss man sich nicht warm machen. Pünktlich um 14 Uhr ging‘s dann los mit einem beherzten Sprung ins knietiefe Wasser. Von da an ging es erstmal ca. einen Kilometer im Wasser entlang, mal nur die Knöchel und dann war auf einmal die Hüfte weg. Als wir das erst mal über so etwas wie einen Damm kletterten, dachte ich, jetzt mal kurz an Land laufen, aber …. Falsch gedacht, ging im kleinen Bächlein weiter.
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Und immer wieder wechselte es zwischen dem See, irgendwelchen Tümpeln und Schlammwegen. Eigentlich ja alles nicht schlimm, allerdings sieht man nicht wohin die Beine treten. Von Wurzeln, abgebrochenen kleinen Bäumen und ab und zu mal ein kleiner Betonblock lag alles im Wege.
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Ja, so fühlt man sich doch wieder richtig wohl, schön im Schlamm spielen. Bei 8 km gab es dann auch mal etwas zu trinken, hatte damit nicht mehr wirklich gerechnet. Kam aber zur richtigen Zeit, denn es kamen noch ein paar Matschkanäle und auf dem letzten Kilometer gab es sogar Hindernisse.
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Ein letztes Mal durch den Matsch und ein paar Kriechhindernisse dann war’s auch geschafft. Mit einem entspannten Sprung über den letzten Stamm ging’s ins Ziel. Nach 3 Stunden und 10 Minuten hatte ich den Lauf beendet. In der Ausschreibung standen 10 km, mache haben was von 13,5 km gesagt, in der Ergebnisliste stehen jetzt 12 km drin, wer weiß schon, wie oft das Maßband im Schlamm versunken ist.

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So bekam ich dann auch verdient eine kleine dezente Medaille überreicht, mit 1,7 kg die schwerste Medaille in meiner Sammlung.

Dann erst einmal ab in den See und den ganzen Matsch und Dreck abwaschen. Mal schauen, wer mich nächstes Jahr begleiten will, auf der Jagd durch den Schlamm.
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Bis zum nächsten mal
Jan Kühhirt