Während die meisten Piraten im Hauptquartier unser Vereinsjubiläum gebührend feierten, waren ein paar verwegene Gestalten unterwegs auf Kaperfahrt am Alfsee. Eingeladen vom Team2Beat sollte das Feld der 8er-Männer-Teams aufgemischt werden.
Die Vorbereitungen liefen wie üblich bei einem 24h-Rennen schon die ganze Woche über, die Anreise erfolgte dann am Samstag früh. Vor Ort wurde erst einmal der Campingplatz gekapert und das Team-Camp bezogen. Nachdem sich früher oder später alle Fahrer eingefunden hatten ging es weiter: Die Strecke abfahren und checken, Teambesprechung wer wann fährt und das allgemeine Drumherum in Augenschein nehmen. Die Konkurrenz wurde natürlich auch schon begutachtet und für würdig erachtet, sodass bestimmt keine Langeweile aufkommen sollte.
Pünktlich um 14 Uhr erfolgte der Start bzw. wir durften aus Block B mit den 8er-Teams erst 5 Minuten später los. Vor seiner ersten Runde ist man ja selbst immer noch ein bisschen nervös, doch als André nach seiner Runde in Sicht kam lief alles fast wie automatisch: Schnell noch einen Schluck trinken, Tacho starten, das Bike bereitstellen und die Hand zur Erkennung heben, und schon hatte man das Reflektorbändchen auch schon in der Hand und schwang sich aufs Bike. Es ging über eine Wiese in den ersten Trail und weiter Richtung Deich. Dort zum ersten Mal rauf, wieder runter und wieder rauf, dann ab in die Aeroposition und Vollgas auf den Geraden. Zwischendurch ging es immer mal wieder kurz deichauf und -ab zwischen den Flachstücken und rund um den Alfsee und am Ende noch einmal über die Wiese zurück zur Wechselzone. Auch da hieß es wieder routiniert: Runter vom Rad, das Reflektorbändchen aus der Trikottasche gegriffen, noch einmal die Beine in die Hand nehmen und an den nächsten Fahrer übergeben. Die Minuten danach erlebt man meistens liegend auf dem Boden und ringt nach Sauerstoff, doch auch jetzt folgt wieder Routine und es geht zum Verpflegungszelt und zurück ins Camp. Schon nach den ersten paar Runden zeichnete sich ein Kampf gegen zwei andere Team ab – und es sollte bis zum Ende spannend bleiben.
Die Nachtphase ist bei einem solchen Rennen ja immer etwas besonderes, denn hier trennt sich die Spreu vom Weizen – entweder man kann die Nacht voll durchfahren oder halt eben nicht. Bei uns wurde da gar nicht drüber diskutiert sondern weiter Vollgas gegeben! Nach meiner Nachfahrt, wir waren immer zwei statt eine Runde unterwegs, ging es in eine trotzdem viel zu kurze Schlafphase im Auto, auch wenn ich wirklich 3-4 Stunden die Augen zumachen konnte. Doch schon kurz nach dem Aufstehen war kann alles anders sein – inzwischen hatten wir leider eine Runde Rückstand auf das führende Team und ein Fahrer ist uns ausgefallen. So mussten wir zu siebt eher nach hinten guckend weiterfahren, trotzdem war die Motivation weiterhin hoch. Das Wetter begann dann am Sonntag auch wie gewünscht, es wurde wärmer und wärmer und der Himmel war strahlend blau. Leider wurde es dadurch ab etwa 12 Uhr auch langsam richtig heiß und der Schweiß lief uns allen nur so die Stirn runter. Pünktlich um 14 Uhr erfolgte dann der Zielschluss, sodass nur noch die aktuellen Runden zu Ende gefahren werden konnten. Am Ende waren wir mit den Siegern immerhin rundengleich und konnten dem dritt platzierten Team sogar 3 Runden abnehmen.
Nils
PS: Danke an Naima Wieczorreck Fotografie für die tollen Bilder!