Bericht von Robert Cimander
Mein erster Marathon führte mich nach Rom.
„ Alle Wege führen nach Rom „ ist das Motto des Marathons, so machte ich mich auf dem Weg um als Pirat die Laufstrecke zu erobern 😉 Am Samstag in Rom angekommen, machte ich mich gleich nach dem Einchecken im Hotel, auf den Weg zur Marathonmesse, um meine Startnummer abzuholen und etwas über die Messe zu laufen.
Da ich unweit ( ca. 300 mtr. ) vom Start und Ziel des Marathons mein Hotel gewählt habe, musste ich feststellen, dass der Weg zur Abholung der Startnummer, über 5 km ist und ich mit dem Bus fahren musste. An der Messe angekommen, war ich von der länge der Schlange zur Startnummer, die über 300 m lang war etwas geschockt.
Aber mit etwas Geduld und nach 50 min hatte ich meine Startnummer. Da merkt man auch dass man hier im Süden von Europa ist und die Organisation etwas Chaotisch ist.
Aber jetzt mal zum Marathon: die Start und Ziel Linie ist etwa 300 m vom Kolosseum entfernt und man startet mit Rücken zu diesem.
Am Start war kaum ein anderes Bild, vergleichbar wie bei der Startnummer Abholung, mit über 50.000 Startern davon. Über 14.000 Marathonläufer war die Schlange weit hinter dem Kolosseum und am Rande noch erwähnt, waren meiner Meinung nach die 20-30 Dixi´s zu wenig, aber zu meinem Glück musste ich keine aufsuchen . Der Start war zu meiner Überraschung pünktlich und der Start wurde versetzt in 5 Blöcken gestartet.
Aber wie erwartet gab es 10 min vorm Start einen göttlichen Segen, wie es sich in einer christlichen Hochburg gehört, durch einen starken Regenschauer was mir als Pirat nichts ausmachte. Auf der Strecke wie es zu erwarten war, war es die ersten 10 km nicht möglich gewesen in sein Tempo reinzukommen.
Es ist schon schade das mit anzusehen wie sich Läufer falsch einschätzen bzw. falsch aufstellen, den anhand der Startnummer konnte man sehen in welchen Startblock diese gestartet sind ( Startblock Einteilung war nach PB ). Die ersten 5km waren mit 29:34 einfach zu langsam, gegenüber den nächsten 5 km Durchlaufzeiten die um 25-27 min lagen. Die Streckenführung war sehr kurvenreich und zu ca. 70-80 % auf Kopfsteinpflaster (der durch Regen glatt war) die auch noch mit 470 Höhenmeter doch nicht leicht macht. Und so wird diese auch nicht als PB Marathon ausgeschrieben, bei mir hätte es aber fast geklappt, hätte ich nicht so viel Zeit auf den ersten 5 km verloren. Denn meine PB von 03:38:19 habe ich nur um 1 min und 50 sec verpasst,
Die Strecke führte auch an vielen Sehenswürdigkeiten von Rom vorbei die man bestaunen konnte.
Mein Fazit zu Rom: Es ist eine schöne Stadt und der Marathon hat seinen Reiz, aber es ist keine Strecke um eine PB anzustreben, dafür ist dieser nicht geeignet.
Mein zweites Ziel war der Weinstraßen Marathon in Bockenheim, in der Region die man auch das Toskana von Deutschland nennt.
Dieser Marathon findet nur alle 2 Jahre statt und wird als ein Erlebnis und Genuss Marathon ausgeschrieben. Der Start und Ziel befindet sich in Bockenheim und die Strecke führt entlang der oberen und unteren Weinstraße, Richtung Bad Dürkheim und zurück.
Mit einem Höhenprofil von über 470 Höhenmetern, ist dieser doch kein leichter Marathon. Eigentlich wollte ich hier nochmal angreifen um es doch noch hier besser zu machen wie in Rom ( von Höhenmeter fast gleich ) trotz bestem Wetter Verhältnis am Start, musste ich schon nach 2 km feststellen, dass meine Waden sich in keiner Weise vom Marathon in Rom erholt hatten und haben angefangen weh zu tun.
Aber ich wäre kein Pirat, wenn ich nicht kämpfen würde und so kämpfte ich bis HM die Zeit mit 1:56:01. Für dieses Profil war es nicht schlecht, aber da die Schmerzen nicht besser wurden, entschied ich mich doch etwas langsamer zum machen und die gute Aussicht zu genießen um eine schwere Verletzung vorzubeugen. Ich muss sagen es war die richtige Entscheidung, denn es ermöglichte mir auch die schöne Aussicht zu genießen und es kam auch zu schönen Erfahrungsaustausch mit anderen Läufern über andere Veranstaltungen.
Auch ab diesem Zeitpunkt war es mir möglich, das besondere an der Strecke mal eine Riessling zu trinken oder unter der Riessling Dusche durchzulaufen. Natürlich kam das schöne Wetter noch dazu und machte es möglich in die Rheinebene weit zu schauen.
Nach 4:18:58 erreichte ich dann doch noch glücklich mein 24 Marathon Finish. Mein Fazit: Wenn ich Fit gewesen wäre, wäre sicher eine bessere Zeit drin gewesen, aber ich weiß das Laufen auch Genuss sein kann und meine nächste Chance PB die kommt wieder, wenn nicht sogar in Hamburg.