Wenn man ein Rennen seit 9 Jahren immer wieder in Angriff nimmt, könnte man meinen es wird irgendwann langweilig. Zumindest beim Bike-Marathon in Albstadt ist das bei mir nicht der Fall, denn es gibt für mich von der Stimmung her nichts geileres, als dieses Rennen im Schwabe-Ländle, aber der Reihe nach…
Wie immer reisen wir (Steffi als Betreuerin, sowie Jan und ich als Team-Fahrer) bereits am Freitag an, die Fahrt im PIRATE Team-Bus verlief früh morgens problemlos.
Nach dem Einchecken in unserem urigen Hotel (das “Alt-Ebingen” muss man echt mal erlebt haben) ging es noch auf eine kleine Runde zum Materialcheck den ersten Anstieg und die ersten knapp 250hm hinauf.
Am Abend gab es auf dem bereits gut gefüllten Marktplatz in Albstadt-Ebingen die obligatorische Pastaparty. Klar schaute man sich dort schon einmal die Konkurrenz an, die am nächsten Tag auf einen warten sollte.
Der Wecker klingelte am nächsten Morgen um halb 8, Frühstück stand an. Bei Müsli, Brötchen und Kaffee wurde noch kurz besprochen wann und wo wir uns mit neuen Trinkflaschen verpflegen wollten, denn der Wetterbericht sagte Temperaturen von über 30 Grad voraus. Dann ging’s zum Umziehen und Warmfahren und anschließend ab in den Startblock. Ich startete wieder aus Block A, Jan durfte in D Platz nehmen. Bereits jetzt war es über 20 Grad warm.
Eigentlich fühlte ich mich bei den Temperaturen nicht sonderlich gut und rechnete nicht mit einer guten Zeit, aber nach dem Start und der ersten Rampe erwischte ich eine flotte Gruppe zum Mitfahren bis zur “Schanze” nach knapp 42km, meiner ersten Verpflegung.
Schnell zwei neue Flaschen von Steffi entgegen genommen und wieder der Gruppe hinterher. Doch nun folgten eher steile und lange Rampen und kaum noch flache Passagen, sodass unsere Gruppe schnell zerfiel.
Trotzdem fühlte ich mich weiterhin recht gut, bis ich kurz vor dem letzten Anstieg noch einmal eine neue Flasche von Steffi gereicht bekam. Das letzte Stück bergauf zieht sich dann immer wahnsinnig hin, denn es sind dann auf 7km noch einmal 300hm zu erklimmen, danach geht es aber die verdiente letzte Abfahrt runter ins Dorf.
Völlig überrascht konnte ich meine persönliche Bestzeit noch ein bisschen weiter drücken und kam nach 3:25:54h auf Platz 97 und AK 24 (von über 2.300 Teilnehmern) ins Ziel. Jan ist nach 50km ein wenig eingebrochen, lag wohl an zu wenig Training und zu großer Hitze, und kam nach 5:14.59h an. Ich habe es mit meiner Zieldurchfahrt sogar in die Best-of-Galerie von Sportograf geschafft 🙂
Den Abend ließen wir dann gepflegt bei ein paar Weizen, Pizza und Live-Musik von “Precious Time” auf dem Marktplatz ausklingen. Albstadt war wie immer eine geile Veranstaltung und es wird 2018 auch bei meiner 10. Teilnahme bestimmt nicht langweilig werden.
Nils Koß
