24 h Duisburg „Solo“ oder besser „Wie bescheuert muss man eigentlich sein…..!!!!

Alles fing mit einem Anruf meines Kumpels Freddy, drei Wochen vor dem Rennstart an und der Frage „ Bist du dieses Jahr auch wieder bei dabei?“ Da ich und der Rest meines letzten Teams verpennt hatten zu melden und ich durch den Anruf das Gefühl hatte, ich möchte doch dabei sein.

Also dann……..Kurzentschlossen auf der Skyder Homepage nach zu vergebenen Teams geschaut und da war es auch schon …..das Zweier- Team.

Jetzt fehlte nur noch ein Partner und ich hätte nicht gedacht, dass sich die Suche nach einem adäquaten Partner so schwer gestalteten würde.

Am Ende stand für mich dann Fest, bevor ich mit irgendjemand fahre, dann lieber alleine, obwohl ich in den letzten Jahren immer gesagt hatte „Wie bescheuert muss man sein wenn man Solo fährt“, aber je mehr ich mich mit dem Gedanken anfreundete, umso mehr Lust bekam ich auf die bevorstehende Aufgabe.

„24h Solo“

Die Frage die sich im Vorfeld stellte, wie gehe ich die 24h Solo an. Daraufhin hatte ich im WWW und bei erfahrenen Solofahrern informiert  und mir ein Strategie zu Recht gelegt. 4h fahren, 1/2h Pause, 4h fahren, 1/2h Pause, 3,5h fahren, 3/4h Pause und dann in der kritischen Zeit bis zum Sonnenaufgang durchfahren und dann mal schauen was so geht. So viel zur Theorie

Wie immer ein Tag vorher angereist und dann gab es bei der Nummernausgabe die außerordentlich Coole Nummer 1000.
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So, dann bin ich pünktlich zur Startaufstellung gerollt und was soll ich sagen, ich war echt nervös.  Pünktlich um 12 Uhr wurde das Rennen für die Solofahrer und Zweier Teams gestartet. Im Verhältnis zum Start der Vierer und Achter ging es entspannt los und man merkte dass es noch eine lange Zeit bis zum Ziel war.

Samstag 12.20 Uhr – Entspannter „Smaltalk“ mit Janina Grote
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 Samstag 13:43 Uhr – Thomas Brandt, mein Begleiter für die ersten Stunden
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 Und immer mal wieder Stau vor der Treppe und ich stellte fest, im Vierer-Team hat mich das echt angekotzt, aber als Solofahre war das eine nette Abwechslung!!
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Wie geplant absolvierte ich nach vier Stunden die erste Pause mit Massage und Nahrungsaufnahme und dann ging es wieder los.
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Samstag 17:52 Uhr – alles im Lot
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Samstag 19:20 Uhr – es rollt und rollt und rollt…………
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Samstag 20:30 Uhr –  Wohlverdiente zweite Pause und ein kräftiges Daumendrücken   für die bevorstehende Nacht von meiner Family!!!

Samstag  21:20 Uhr – jetzt wird es bald dunkel
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 Sonntag 00:21 Uhr – nochmal schnell ein Selfie.

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Bisher lief alles nach Plan, jetzt noch einmal schnell auf die Ergebnisse geschaut, super ich war Siebter in der Altersklasse. Das waren gute Vorraussetzungen für die kritische Zeit. Die Nacht verlief trotz geschundenem Körper wiedererwartend gut…….!!! Wer das glaubt……..

Puh da war der Kopf schon ganz schön gefragt, wie besiege ich den inneren Schweinehund?

Wichtig war bei mir jede Runde ein Gel reindrücken und daran denken das es allen anderen auch schlecht geht. Zwischen zwei und drei Uhr erfuhr ich an der Verpflegung dass ich derzeit fünfter in der AK war. So etwas war natürlich ein schöner Motivationsschub un der Sonnenaufgang konnte kommen.

Sonntag 7:10 Uhr – Danke an Jerome von den Kettendominas für den Shuttle
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Sonntag 8:53 Uhr – es wird wieder warm und nur noch 3h
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Sonntag 9:21 Uhr – da dürfen auch mal die anderen arbeiten
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 Sonntag 11:11 Uhr – das Ende naht
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Sonntag 11:59 Uhr – die letzte Runde
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Nach 24Stunden,12 Minuten und 40 Sekunden war alles vorbei und ich war kaputt und Glücklich. Am Ende waren es 57 Runden, 422 km und ein 5. Platz bei den Masters. Das Rennen war ein Feuerwerk der Emotionen wo Glück und Leid sehr nah beieinander lagen. Im Rennen sagte ein Mitstreiter zu mir:“ Wenn du das Ding durchfährst war das nicht das letzte Solo Rennen.“ Na ja zu dem Zeitpunkt bezweifelte ich das sehr stark, aber ich muss sagen, er hatte Recht! Das vorletzte Mal, also kurz vor 12 Uhr den Monte Schlacko hoch war ein Feuerwerk der Emotionen, hier standen die Zuschauer in dreier Reihen und schrien die Fahrer den Berg hoch. Da liefen schon ein paar Freuden tränen.Mein Dank gilt ganz besonders den Kettendominas und dem Wolfsrudel und vor allem unserer Physio Ilka.
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Aber auch allen anderen Fahrern die mich mit Worten und gutem Zuspruch unterstützt haben.

Ergebnis 24h Solo AK

Thomas Siemes