24h Indoor Cycling Marathon

Am 12. und 13. November war es mal wieder soweit.

Beim TV-Vital waren über 500 Fahrerinnen und Fahrer auf 44 Rädern für einen guten Zwecke dabei.

Zum sechsten Mal hat die 24-Stunden-Veranstaltung im TV-Vital stattgefunden. Über 500 Fahrer legten zusammen fast 20 000 Kilometer auf 44 Rädern zurück. Das war ein neuer Teilnehmer-Rekord.

Ich startete  nunmehr zum dritten Mal bei dieser Sache, eine Neuauflage des Marathons von 2012 und 2014, und meldete mich erneut für 24 Stunden Indoor Cycling an, denn es findet ja nur alle zwei Jahre statt, und da kann man das schon machen.

Viele namhafte Erlanger Unternehmen sponserten die Veranstaltung für einen guten Zweck. Ihr Erlös diente diesmal dem Bau des öffentlichen Mehrgenerationen-Sportparks neben dem Vital. Unter den ein- und mehrstündig fahrenden Indoor-Cyclern aller Altersklassen waren auch viele Firmenchefs. Der Ruf als Sport-Vorbilder ihrer Belegschaften mindestens im TV 1848 ist ihnen sicher.

Deutschlandweit existieren nur ein paar 24-Stunden-Events. Deshalb kamen die Cycler nicht nur aus dem sportbegeisterten Erlangen und der Metropolregion, sondern auch aus weit entfernten Städten.
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Kerstin Markgraf aus Karlsruhe fuhr 21 Stunden, Andreas Valersi aus Vorarlberg 24 und ich selbst bin wieder 25 Stunden durch gefahren, insgesamt bin ich damit ca. 546 Kilometer weit gekommen. Auch in der Nacht waren fast immer alle Räder mit begeisterten Cyclern besetzt. Stefan Dellermann hatte andere deutsche Spitzen-Instruktoren nach Erlangen geholt. Eine Dauer-Hochstimmung unter den Beteiligten war die Folge. Unter den solchermaßen gestimmten Indoorern traten auch 27 Schüler der Hedenus-Mittelschule in die Pedale. Ihre Lehrerin Ursel Ströbel hatte wieder einmal mit Kollegen für die Sportspaß-Teilnahme gesorgt. Besonders froh war sie über das Mitmachen der vielen syrischen Flüchtlingskinder aus den Übergangsklassen.

Ebenso begeistert zeigte sich Ströbel über den Eifer ihrer Schützlinge, mitten in der Nacht noch einige Radelstunden über den Plan hinaus zu fahren. Beim TV 48 ist man stolz auf die Mitarbeiter und Mitglieder des Vital. Manche arbeiteten nämlich auch nachts, ehrenamtlich natürlich, für die Sportlerversorgung zehn Stunden und mehr.
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Ganz schlimm war Abends um 21 Uhr eine Gorgonzola Pizza, die ich im Laufe des Abends dreimal gegessen habe, geschmeckt hat es aber nur einmal richtig gut. Als ich nach 9 Stunden dann einen Einbruch hatte, und fast beim Radeln eingeschlafen war, wurde ich doch sehr gut betreut und motiviert.
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Irgendwann bekommt man gar nicht mehr so mit, wie die Stunden an einem vorbei ziehen, aber ich war schon froh, als ich nachts um 3 Uhr die Hälfte überstanden hatte. Die Räder wurden immer leerer, als um 4 Uhr dann der Tiefstand kam, mit noch 11 belegten Rädern.

Zu den Morgenstunden füllte sich auch wieder der Kursraum, und die Stimmung wuchs an, und zerrte mich aus meinem Halbschlafdelirium. Gegen Mittag kam dann auch neben der Müdigkeit riesiger Hunger, den auch der Kuchen, den ich seit fast 20 Stunde aß, nicht mehr stillen konnte. Die Schmerzen hielten sich dieses Jahr in Grenzen, nach einer Saison mit über 11.000 Radkilometern ist man schon einiges gewöhnt, und mit den richtigen Salben und Cremes kann man doch einiges lindern.

Am Sonntag um 14 Uhr endlich die finale Stunde, 25 Stunden im Sattel und schlagartig war es zu Ende, war doch nicht so schlimm, im Nachhinein…

Wie immer, grade noch irgendwie Heim gekommen, und nach einem reichhaltigen Essen einfach ins Bett gefallen. Wenn da nur der Wecker um halb 5 am Montag nicht gewesen wäre. Im Prinzip brauchte ich fast eine halbe Woche, um mich von dieser Sache zu erholen, aber das war es wert.

Viele Grüße aus dem Süden,
Thomas Werthmann