Sundern – Hagen 26.04.2014

Der April und Mai 2014 ist wegen Geburtstagen von der edlen Prinzessin Britta und des jüngsten Sprosses Victor, der auch noch Konfirmiert wird im Mai, terminlich etwas eng was das Radfahren angeht. Leo schreibt seine Abi – Klausuren, also alles etwas problematisch. Geburtstagskuchen am 27.04.14 mit Verwandtschaft – also nicht für Bad Harzburg im Harz-Cup am 27.04. gemeldet, sondern in weiser Vorausschau mal wieder, trotz elender Anfahrt, das Mega Sport Event Sundern-Hagen.

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Rechtzeitig angemeldet aber die Zahlung etwas nachlässig behandelt und schon war ich in meinem „ Lieblingsstartblock“ ganz hinten. Super gelaufen. Selbst die Starter mit Klapprädern und Kinderanhängern waren vor mir. Aber Logistisch ansonsten eine Meisterleistung. Dazu muss man wissen, dass der Start nicht im Zielort ist. Meinen Bus also im Zielort geparkt und dann 10 km bis zum Startort  WARM-gefahren. Um 09.15 Uhr angekommen im Startblock eingecheckt und dann im beginnenden Regen bis 10.00 Uhr langsam erfroren.

Kurz bevor sich an meiner Nase lange Eiszapfen bilden wollten ging es wider Erwarten doch noch los. Der Startschuss, langsam setzt sich der letzte Startblock in Bewegung und schon ist schräg vor mir der erste Sturz eines laktatgeschwängerten bunt gekleideten Oberschenkels nicht mehr vermeidbar. Noch kurz die herumfliegende Trinkflasche in die Zuschauermeute gekickt und ab ging die Post.

Der Regen hörte wie bestellt auf und es wurde einem warm ums Herz und die Schenkel. Wegen der vielen Starter konnte ich prima von einer Gruppe zur nächsten Springen und ein paar Meter gut machen. Machte eigentlich Spaß und es lief immer besser. In Sundern muss man sich kurz vor dem Ziel nach 55 km entscheiden ob man die Huldigungen auf dem Zielsprint von den zahlreichen Zuschauern entgegennehmen möchte oder ob man so bekloppt ist noch eine Runde zu fahren. Richtig – man muss natürlich den Runden – cut erreichen. Noch relativ frisch erreichte ich nach 2.50 Std. den Rundendurchlass und entschied mich für die 100 km- Runde 😉

Ok, dass wusste ich vorher aber der Schweinehund versuchte mich auch in Richtung Hefeweizen und Bratwurst zu ziehen. Aber in stoischer Ruhe schoss ich am Abzweig vorbei und begab mich auf die 100 km Runde. Leider sind die meisten um mich herum ins Ziel gefahren, sodass ich nahezu allein auf der Runde war. Ab und zu holte ich jemanden ein und begann ein lockeres Gespräch. Kaum kennengelernt trennten sich meist unsere Wege weil die an jeder Verpflegungsstation neue Sozialkontakte knüpfen wollten. So fuhr ich allein und erhielt von den Streckenposten immer mal einen Hinweis wie lange ich zu dem nächsten Fahrer Rückstand hätte.   An irgendeinem rechtwinkeligen Abzweig der kurz Steil noch oben führte verschaltete ich mich und ging in unmittelbarer Nähe des/der Streckenposten elegant in den Wiegeschritt und wollte dynamisch die Kuppe bezwingen als mein rechtes Bein kein Widerstand auf der Pedale spürte und ins Leere trat. So aus dem Gleichgewicht gekommen haute ich mir mein Johannes volles Programm gegen den Vorbau, dass mir die Luft wegblieb und ich anhalten musste. Erst wollte ich mich wie ein Ballakrobat auf dem Boden wälzen aber entschied mich dann doch für unflätig fluchen und rumheulen. Der Streckenposten(männlich) bot spontan seine Hilfe an, die ich dankend ablehnte. Soweit kommt es noch..

Als ich wieder auf dem Sattel saß –ging es J. Etwas Zeit verloren aber nachdem der Rhythmus wieder da war, gings geschmeidig nach 05.45 Std durch das Ziel. Mein Wecker zeigte 105 km. Nach dem Possenlauf und Hellenthal die erste richtige Langstrecke. Im Ziel waren alle die ich am Start noch getroffen hatte schon wieder weg. Das Schicksal der Langstreckler. Einsam ging es nach Hause.

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Sehen uns in Schotten-Vulkanmarathon 18.05.2014 – da war ich noch nie J

Kette rechts

André Döring