Wiesbaden IM70.3 EM, 2015

Da es noch Startplätze gab, hatte ich mich spontan zu dem Rennen gemeldet.
Man lebt nur einmal, meine Form war gut und … scheiß aufs Geld (291,-EUR).
Zwar hatte ich den 70.3 in Wiesbaden, 2007, schon mal gemacht, aber die Schwimm- und die Radstrecke sind mittlerweile komplett anders. Allenfalls für die Laufstrecke hatte ich Streckenkenntnisse.
Anders als bei lokalen Rennen, ist die Startunterlagen/Wettkampfbesprechung/Run-Bag/Bike Check-In Arie bei solchen Events eine überaus aufwändige Angelegenheit. Im Prinzip war der komplette Tag vorher damit ausgebucht und setzte somit schon mal eine erste Vorbelastung. Schön heiß wars jedenfalls und die Verpflegung suboptimal.
Nach dem üblichen Minimal-Schlaf und einer smoothen Anreise, ging es dann ab 8:10h ganz entspannt in den „Rolling Start“. Das neue System nimmt zwar ein bisschen vom ursprünglichen Zauber, funktioniert aber gut und sorgt für Sicherheit.
Leider gab es im Wasser dann doch unangenehme Rangeleien, die ich aber mit einer, aus Sicht sportlicher Fairness, grenzwertigen Armbewegung klärte.
Der Raunheimer See liegt direkt unterhalb einer Startbahn des Frankfurter Flughafens. Neben den Startgeräuschen sorgt das zusätzlich noch für Kerosin-Dämpfe auf der Wasseroberfläche.
Mit Sand in Schuhen und Hose gings dann aus dem Neo raus aufs Rad.
Ich hatte mir vorgenommen erst mal entspannt ins Rennen zu rollen und nicht gleich (wie sonst üblich) zu drücken, danach aber mich nicht zu schonen, um zu sehen wie gut meine aktuellen Bike/Run Fähigkeiten sind. Der Plan war auch gut so, denn es kam dann ein überaus selektiver Kurs mit etwas über 1400hm. Insbesondere der Anstieg auf die „Platte“ hats in sich, denn das ist eine lange, breite, steile Straße und setzt auch psychologisch ein Ausrufezeichen.
Entsprechend rasant waren dann auch die Abfahrten. Mein treuer 15,-EUR Tacho meldete mehrfach Zahlen über 80km/h.
Sehr beeindruckt haben mich die führenden Profis, die uns an einer Stelle entgegenkamen. Die fahren so schnell, dass die Fahrräder Windgeräusche machen, wohlgemerkt an einer Stelle an der es leicht bergauf ging. Für die Burschen macht das ganze Aero Equipment tatsächlich einen Sinn.
Der Bike Split endet dann, nach einer zehrenden Runde über mehrere Hügel des Taunus, mit der sehr langen Abfahrt von der „Platte“ bis in die Innenstadt von Wiesbaden.
Mein Wechsel ging rasant und ich kam, trotz frittierter Beine, gleich gut ins Laufen.
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Es sind vier Runden durch den Kurpark, mit etwas Steigung auf dem Hin- und etwas Gefälle auf dem Rückweg. Die vielen Zuschauer und die positive Stimmung auf der Strecke helfen enorm und so konnte ich mal wieder in meiner Schoko-Disziplin noch einiges raushauen.
Immerhin war ich AK 12 in der M50, und dass bei einer EM. Ich war jedenfalls sehr zufrieden, insbesondere, weil ich, trotz bewusst riskanter Kraftaufteilung auf dem Rad, noch beim Laufen Gas im Tank hatte.
Meine Entourage war auch begeistert ob des aufregenden und lebenswerten Tages, der mit viel Sonne, schönen Erinnerungen und gutem Essen vervollständigt wurde.
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Jetzt erst mal erholen und dann, wenn alles gut geht, kommt nochmal ein gesalzener Trainingsblock mit dem ich mir die endgültige Form für den IM in Barcelona bauen werde.
Ein wunderbarer Sport!

Haut rein
Alex